Mitarbeiter des Tiefbauamtes haben am Dienstagabend im Bezirksbeirat über den Bau des Rosensteintunnels informiert. Ziel ist es, den Verkehr in allen Bauphasen aufrechtzuerhalten.

Bad Cannstatt - Die Vorteile liegen für Wolfgang Schanz auf der Hand: Der Durchgangsverkehr werde aus den Wohngebieten ferngehalten, die Pragstraße zurückgebaut und das Neckarufer besser erlebbar gemacht. Gleichzeitig betonte der Leiter des Tiefbauamtes, dass der Bau des Rosensteintunnels nicht ohne Beeinträchtigungen umgesetzt werden könne. Schanz war mit seinen Amtskollegen Christian Buch und Claus-Dieter Hauck am Dienstagabend in den Cannstatter Kursaal gekommen, um Bürgern und Bezirksbeiräten den weiteren Ablauf des Straßenbauprojektes vorzustellen.

 

Die oberirdischen Arbeiten sollen tagsüber stattfinden

Im Herbst 2012 hatte der Gemeinderat grünes Licht für das Vorhaben gegeben, das aus dem Bau des B 10-Rosensteintunnels und dem Umbau des Leuze-Knotens besteht. „Die ersten Maßnahmen haben schon begonnen“, sagte Schanz. Der 1,1 Kilometer lange vierspurige Rosensteintunnel wird laut Hauck größtenteils bergmännisch gebaut. Offene Baugruben gebe es nur am Anfang und am Ende. Der Tunnel, der den Rosensteinpark unterquert, werde dabei in Spritzbetonbauweise hergestellt. Ein Verfahren, das derzeit auch beim Bau der Stadtbahnlinie U12 eingesetzt werde. Parallel zum Rosensteintunnel soll der Leuze-Knoten umgebaut werden. Eine dritte Tunnel-Röhre, ein Kurztunnel in Richtung Innenstadt und eine Rampe auf die König-Karls-Brücke sind geplant. Die Arbeiten für den Kurztunnel laufen laut Buch bereits, im Juli beginnt der Bau der dritten Röhre.

Während der Rosensteintunnel rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche vorangetrieben wird, sollen die oberirdischen Arbeiten vor allem tagsüber stattfinden. Nur wenn Straßensperrungen erforderlich seien, werde nachts gearbeitet. Ziel sei es, den Verkehr in allen Bauphasen aufrechtzuerhalten. Das Gleiche gelte für die Wegeverbindungen für Fußgänger und Radfahrer. Diese müssen allerdings zum Teil Umwege in Kauf nehmen. In Bad Cannstatt wird etwa der Elefantensteg abgerissen. Da im Zuge des Bahnprojekts Stuttgart 21 auch der Holzsteg über den Neckar wegfällt, müssen Fußgänger einen Umweg laufen.

Interimssteg an dieser Stelle noch einmal prüfen

Erst wenn die neue S21-Neckarbrücke fertig ist, wird es an dieser Stelle wieder eine direkte Verbindung geben. Auch deshalb stehen einige Bezirksbeiräte und Bürger dem Vorhaben kritisch gegenüber. Ihnen versprach Schanz, dass er einen Interimssteg an dieser Stelle noch einmal prüfen lasse, auch wenn er „keine allzu großen Hoffnungen machen“ könne.

Infoabend
: Am Mittwoch, 2. Juli, werden die Bürger um 19 Uhr im Gemeindesaal der Kirchengemeinde Stuttgart-Ost, Karl-Schurz-Straße 39, über den Bauablauf des Straßenbauprojekts Rosensteintunnel informiert.