Lokales: Hans Jörg Wangner (hwe)

Dabei ist Ross Thomas zwar ein großer Ironiker vor dem Herrn gewesen, aber niemals ein Zyniker. Wie stets in seinen Romanen, leistet er sich auch in „Porkchoppers“ einen Helden, der die ganze Verderbtheit seiner Umwelt nicht mitmacht, in diesem Fall ist es Cubbins Sohn Kelly.

 

Kelly, der den Polizeidienst quittierte, weil er „nicht gemein genug“ war, klärt am Ende auf, wer hinter dem Mord an einer der Hauptpersonen steckt. Und in diesem Moment sackt die ganze Chose, dieses Konglomerat aus Intrigen und bösem Willen, noch einmal ab, die Bitterkeit geht fast in Richtung Schmerzgrenze. Selbst Ross Thomas, dem blitzgescheiten Menschenbeobachter, dürfte da für einen kurzen Moment das Lächeln vergangen sein.

Wir Leser aber, die wir doch durch und durch gut sind, können uns nach diesem Schrecken zurücklehnen und gemeinsam ein Lied auf den großen alten Mann anstimmen: Happy birthday, Mr. Thomas - you’re simply the best.

Ross Thomas: „Porkchoppers“. Politthriller, Neuübersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Jochen Stremmel. Alexander Verlag Berlin. 309 Seiten, 14,90 Euro. Als E-Book 9,99 Euro.

Kein Gramm zuviel an Material

Man kann sich förmlich vorstellen, wie Thomas an der Schreibmaschine saß, leise lächelnd und an den Marionettenfäden seiner vielen schillernden Figuren ziehend, wie er Stück für Stück eine Handlung zusammenbaute, die, den Gesetzen der Statik folgend, für große Bögen kein Gramm zuviel an Material brauchte.

Konglomerat aus Intrigen und bösem Willen

Dabei ist Ross Thomas zwar ein großer Ironiker vor dem Herrn gewesen, aber niemals ein Zyniker. Wie stets in seinen Romanen, leistet er sich auch in „Porkchoppers“ einen Helden, der die ganze Verderbtheit seiner Umwelt nicht mitmacht, in diesem Fall ist es Cubbins Sohn Kelly.

Kelly, der den Polizeidienst quittierte, weil er „nicht gemein genug“ war, klärt am Ende auf, wer hinter dem Mord an einer der Hauptpersonen steckt. Und in diesem Moment sackt die ganze Chose, dieses Konglomerat aus Intrigen und bösem Willen, noch einmal ab, die Bitterkeit geht fast in Richtung Schmerzgrenze. Selbst Ross Thomas, dem blitzgescheiten Menschenbeobachter, dürfte da für einen kurzen Moment das Lächeln vergangen sein.

Wir Leser aber, die wir doch durch und durch gut sind, können uns nach diesem Schrecken zurücklehnen und gemeinsam ein Lied auf den großen alten Mann anstimmen: Happy birthday, Mr. Thomas - you’re simply the best.

Ross Thomas: „Porkchoppers“. Politthriller, Neuübersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Jochen Stremmel. Alexander Verlag Berlin. 309 Seiten, 14,90 Euro. Als E-Book 9,99 Euro.