Böblingen: Marc Schieferecke (eck)

Heer betreibt Bordelle an der Leonhard- und Weberstraße, die seit 1985 Gewohnheitsrecht genießen. Laut Polizei sind die Betriebe unauffällig. „Herr Heer vertritt seine Interessen“, sagt Karpf. „Aber wir nehmen ihn wahr und ernst.“ Dass „die meisten der in Stuttgart tätigen Prostituierten außerhalb des Leonhardsviertels arbeiten“, bestätigt er. Als Brennpunkt gilt trotzdem die Altstadt samt Umgebung.

 

Dort sind Gesetzesverstöße unübersehbar, allein schon, weil der Straßenstrich verboten ist. Männer werden trotzdem alle paar Schritte angesprochen. Unabhängig von der Zahl steht fest: Illegale Bordelle gibt es in ganz Stuttgart. Die Stadt verschickt immer wieder Aufforderungen zu schließen, hie und da prozessiert sie – weitgehend wirkungslos. Manche einschlägige Adresse existiert seit Jahrzehnten.

Der städtische Pressesprecher Sven Matis lässt wissen, dass „wir seit Dezember erfolgreich unterwegs sind“. Dies sei „nicht zuletzt an der Schließung eines Bordells und dem Zurückdrängen der Straßenprostitution sichtbar“. Zu den Rotlichtbetrieben außerhalb der Altstadt schweigt er.

Nur wenige Stadträte sind der Einladung gefolgt

Tatsächlich hat im Februar ein Bordell an der Leonhardstraße geschlossen. Damals erklärte Sven Matis noch – wie die Polizei –, ein Grund sei nicht erkennbar. Zwei als Hotels getarnte Bordelle stellen keine Frauen mehr an die Straße, weil die Stadt mit dem Entzug der Gaststättenkonzession gedroht hat. Zuvor hatten verärgerte Anwohner einen Rechtsanwalt mit einer Untätigkeitsklage beauftragt. Der illegale Betrieb läuft hinter verschlossenen Türen weiter.

Im Leonhardsviertel will Baubürgermeister Matthias Hahn sieben von 14 Bordellen schließen. Was umgekehrt bedeutet, dass drei rechtswidrige Betriebe legalisiert werden. Welche, ist offen. Daran, ob die Zahl sieben geeignet ist, wird im Rathaus gezweifelt, wenn auch nur im Flurfunk. „Ich könnte mich mit jeder Zahl anfreunden“, sagt Heer, „solange nachher alles legal ist“. Offenkundig fehle der Verwaltung die Branchenkenntnis, meint er. Die würde er gern selbst liefern – wie mit der Einladung zum Gespräch mit den Stadträten. „Im Grunde eine gute Initiative“, meint Karpf. „Das dient der Transparenz, vielleicht auch dem Verständnis“. Die Einladung erging an alle Stadträte. Nur CDU und AfD haben überhaupt geantwortet.

Heer betreibt Bordelle an der Leonhard- und Weberstraße, die seit 1985 Gewohnheitsrecht genießen. Laut Polizei sind die Betriebe unauffällig. „Herr Heer vertritt seine Interessen“, sagt Karpf. „Aber wir nehmen ihn wahr und ernst.“ Dass „die meisten der in Stuttgart tätigen Prostituierten außerhalb des Leonhardsviertels arbeiten“, bestätigt er. Als Brennpunkt gilt trotzdem die Altstadt samt Umgebung.

Dort sind Gesetzesverstöße unübersehbar, allein schon, weil der Straßenstrich verboten ist. Männer werden trotzdem alle paar Schritte angesprochen. Unabhängig von der Zahl steht fest: Illegale Bordelle gibt es in ganz Stuttgart. Die Stadt verschickt immer wieder Aufforderungen zu schließen, hie und da prozessiert sie – weitgehend wirkungslos. Manche einschlägige Adresse existiert seit Jahrzehnten.

Der städtische Pressesprecher Sven Matis lässt wissen, dass „wir seit Dezember erfolgreich unterwegs sind“. Dies sei „nicht zuletzt an der Schließung eines Bordells und dem Zurückdrängen der Straßenprostitution sichtbar“. Zu den Rotlichtbetrieben außerhalb der Altstadt schweigt er.

Nur wenige Stadträte sind der Einladung gefolgt

Tatsächlich hat im Februar ein Bordell an der Leonhardstraße geschlossen. Damals erklärte Sven Matis noch – wie die Polizei –, ein Grund sei nicht erkennbar. Zwei als Hotels getarnte Bordelle stellen keine Frauen mehr an die Straße, weil die Stadt mit dem Entzug der Gaststättenkonzession gedroht hat. Zuvor hatten verärgerte Anwohner einen Rechtsanwalt mit einer Untätigkeitsklage beauftragt. Der illegale Betrieb läuft hinter verschlossenen Türen weiter.

Im Leonhardsviertel will Baubürgermeister Matthias Hahn sieben von 14 Bordellen schließen. Was umgekehrt bedeutet, dass drei rechtswidrige Betriebe legalisiert werden. Welche, ist offen. Daran, ob die Zahl sieben geeignet ist, wird im Rathaus gezweifelt, wenn auch nur im Flurfunk. „Ich könnte mich mit jeder Zahl anfreunden“, sagt Heer, „solange nachher alles legal ist“. Offenkundig fehle der Verwaltung die Branchenkenntnis, meint er. Die würde er gern selbst liefern – wie mit der Einladung zum Gespräch mit den Stadträten. „Im Grunde eine gute Initiative“, meint Karpf. „Das dient der Transparenz, vielleicht auch dem Verständnis“. Die Einladung erging an alle Stadträte. Nur CDU und AfD haben überhaupt geantwortet.

Sex ohne Kondom für 20 Euro

John Heer hält das Problem für eines, das nicht stadt- sondern regionweit zu lösen wäre. Seit die Bundesregierung im Jahr 2002 die Prostitution legalisierte, „sind überall im Umland Großbordelle entstanden“, sagt er. Bundesweit bekannte Beispiele sind das Paradise in Echterdingen und der Pussy-Club in Fellbach, nach dessen medienwirksamer Schließung wegen Flatrate-Sex der Safari-Club ins Haus zog.

All dies seien Gründe für den Preisverfall, sagt Heer, „aber den gibt es nur in Stuttgart“. Tatsächlich deutet manches darauf hin, dass die Armutsprostitution vorwiegend ein Problem der Landeshauptstadt ist. In Echterdingen kostet allein der Eintritt ins Bordell 79, in Fellbach 59 Euro. Auf dem Straßenstrich im Leonhardsviertel bekommen Freier Sex schon für 20 Euro, ohne Kondom.