Der Nächste, bitte: An Tag zehn von „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ verlässt der weiße Brasilianer überraschend das Camp. Und nicht nur bei RTL fragt man sich: Will überhaupt jemand Dschungelkönig werden?

Stuttgart - Spektakel in Australien! In einem dramatischen Match hat Roger Federer Tennis-Geschichte geschrieben und nach fünf hart umkämpften Sätzen gegen den Kroaten Marin Cilic seinen 20. Grand-Slam-Titel gewonnen – Begeisterung pur, nicht nur bei den Zuschauern in Melbourne. Denjenigen Zuschauern, die ihren Fokus dieser Tage jedoch auf den australischen Dschungel richten, droht die große Langeweile: Sie müssen den überraschenden Abgang eines weiteren Hoffnungsträgers verkraften.

 

Ansgar Brinkmann, ehemaliger Fußballspieler und heimlicher Kapitän der Truppe, die derzeit bei „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ um Aufmerksamkeit kämpft, hat das Handtuch geworfen. Genervt von den Regeln der RTL-Produktion und den damit einhergehenden Sanktionen bei Nichtbeachtung derselben zog der „weiße Brasilianer“ die Konsequenzen und verlässt damit nach Giuliana Farfalla als zweiter Teilnehmer der zwölften Staffel freiwillig das Dschungelcamp.

Während David Friedrich in seiner Prüfung leer ausging, freuten sich die Raucher unter den Campern indes über die „Rückkehr der Glimmstängel“. Ein Überblick über die Höhe- und Tiefpunkte des zehnten Tages im australischen Dschungel.

Traurigster Moment

Gut fünf Minuten offenbaren uns die Macher von „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ Einblicke in die Leiden eines Süchtigen. Seit einigen Tagen schon müssen die Camper aufgrund zahlreicher Regelverstöße auf Zigaretten verzichten – und insbesondere Daniele Negroni hat sehr darunter zu leiden. Entsprechend traurig ist es mit ansehen zu müssen, wie der ehemalige DSDS-Teilnehmer nervlich und körperlich an seine Grenzen gebracht wird. Beinahe könnte man vermuten, RTL verfolgt mit diesem Handlungsstrang eine Art Bildungsauftrag. Beinahe.

Die Dschungelprüfung

Der Ex-Freund der Ex-Bachelorette durfte heute sein Können unter Beweis stellen – die Camper wählten David Friedrich in die heutige Dschungelprüfung. Das Wichtigste dabei: Er absolvierte diese oberkörperfrei. In „Einmal volltanken, bitte“ ging es für den erprobten Rosenkavalier um neun Sterne; dafür musste David in einen großen Wassertank steigen, der verschlossen wurde und sich auf Kommando mit Wasser füllte.

Mit einem Schraubenschlüssel ausgestattet sollte er Boxen öffnen, Sterne suchen, diversen Wassertieren einen angenehmen Tag wünschen und sich idealerweise am Ende selbst befreien. Ein Satz mit X – null Sterne.

Wer muss das Camp verlassen?

Im Zuge des freiwilligen Abgangs von Ansgar Brinkmann wurde kein weiterer Teilnehmer am zehnten Tag aus der Sendung gewählt. Stand jetzt hat Schlagersängerin Tina York die wenigsten Anrufe erhalten – eine Entscheidung über den nächsten regulär von den Fernsehzuschauern bestimmten Camp-Rausschmiss fällt jedoch erst an diesem Montag.

Gewinner/Verlierer des Abends

Ansgar Brinkmann in Personalunion. Einerseits ist sein Schritt konsequent – schon zu seiner aktiven Zeit in der Fußball-Bundesliga war der „weiße Brasilianer“ keiner, der sich viel sagen ließ („39 Trainer haben versucht, mir zu sagen, was ich auf dem Platz machen soll. 39 Mal habe ich gemacht, was ich wollte.“). Für zahlreiche Zuschauer galt er allerdings als ein ernsthafter Anwärter auf die Dschungelkrone. Insofern mag Brinkmann diesen Weg vielleicht als persönlichen Erfolg werten – für das diesjährige Format, das ohnehin mit einigen farblosen Teilnehmern auskommen muss, ist es indes ein herber Verlust.

Bester Moderatoren-Spruch

Weil Ansgar Brinkmann das Dschungelcamp aus freien Stücken verließ und sich nicht regulär von den TV-Zuschauern hat abwählen lassen, steht dem ehemaligen Bundesliga-Profi nicht mehr die komplette Gage zu – woraufhin Sonja Zietlow und Daniel Hartwich mit Blick auf das nun eingesparte Geld seitens der RTL-Produktion süffisant anmerken: „Der Ansgar verzichtet auf so viel Geld. Wir haben so viel Schotter – wir überlegen gerade, ob wir nicht bei Aubameyang mitbieten sollen.“

Tweet des Tages

So könnte es weitergehen

Wer hat noch nicht, wer will noch mal? Nach dem bereits zweiten freiwilligen Abgang kämpfen die Macher des RTL-Dschungelcamps ernsthaft um eine erfolgreiche Fortsetzung der diesjährigen Staffel. Nur: Welcher Kandidat könnte das Ruder jetzt noch entscheidend herumreißen? Vielleicht können die Zuschauer ja noch einen Impuls geben, indem sie Tina York („Man kann dem Feuer genauso zuschauen wie einem Aquarium“) einfach konsequent nicht aus der Sendung wählen. Da diese Option jedoch reichlich unrealistisch erscheint, steht zu befürchten, dass sich Natascha Ochsenknecht zur Dschungelkönigin mogelt wie Portugal zum EM-Titel 2016.