Nachdem die gesetzlichen Rettungsfristen im Rems-Murr-Kreis vor zwei Jahren noch verfehlt wurden, hat sich dies nun laut Bericht im Kreistag deutlich verbessert.

Rudersberg - Die Rettungsdienste sollen, so legt dies das baden-württembergische Rettungsdienstgesetz fest, bei Alarmierungen innerhalb bestimmter Hilfsfristen am Unfallort sein. Jene Fristen zwischen der Notfallmeldung und dem Eintreffen der Retter am Ort des Geschehens darf im jeweiligen Rettungsbereich, also zum Beispiel im Rems-Murr-Kreis, in mindestens 95 Prozent der jährlichen Einsätze höchstens 15 Minuten betragen. Ein Wert, den die Rettungsdienste im Rems-Murr-Kreis – ähnlich wie auch andernorts der Fall – vor zwei Jahren noch recht deutlich verfehlt haben. Vor allem bei den Notarzteinsätzen herrschte Handlungsbedarf, da hier die entsprechende Quote im Jahr 2010 gerade mal bei 89,5 Prozent lag. Grund genug für die Verantwortlichen im Kreis, die Strukturen der Notfallrettung im Kreis zu verändern, um den gesetzlichen Vorgaben besser entsprechen zu können. Unter anderem wurde die Notarztpräsenz in Althütte deutlich verstärkt und in der Backnanger Rettungswache die Bereitschaftsräume der Notärzte näher an ihre Fahrzeuge gerückt.

 

Bei den Notärzten ist die Vorgabe noch nicht ganz erreicht

Die Maßnahmen haben Wirkung gezeigt, heißt es nun im Bericht zum aktuellen Stand der Notfallrettung im Rems-Murr-Kreis, der in der jüngste Sitzung des Kreistags in der Rudersberger Gemeindehalle vorgelegt worden ist. Die aktuellen Zahlen: Die Rettungswagen haben bei 11 000 Einsätzen im Jahr 2011 den Unfallort in 96,6 Prozent der Fahrten binnen 15 Minuten erreicht, womit sie, so betont der Erste Landesbeamte Bernd Friedrich, „deutlich innerhalb der gesetzlichen Vorgabe liegen“. Und auch die Notärzte reißen inzwischen die gesetzliche Hilfsfristenhürde nur noch ganz knapp. Sie sind im vergangenen Jahr zu etwa 5500 Einsätzen gerufen worden, haben laut Rettungsdienststatistik die Viertelstundenfrist in 94,3 Prozent der Fahrten eingehalten und damit, so Friedrich, „die Zielvorgabe nun schon annähernd erreicht“.

Die Hoffnung ruht auf der neuen Rettungswache

Den endgültigen Zieleinlauf in Sachen Rettungsfristen auch bei den Notarzteinsätzen erwarte man sich vom Neubau der Rettungswache Backnang, deren Inbetriebnahme noch in diesem Jahr geplant ist, heißt es im Bericht weiter. Die Backnanger Rettungswache zieht dann vom Krankenhausareal ins Gewerbegebiet Lerchenäcker am nördlichen Stadtrand. Laut Gutachten werden durch die verbesserte Verkehrssituation dann pro Jahr weitere 120 Fahrten innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits liegen.