Seit Mitte Mai läuft die Demontage des letzten Blocks im Kernkraftwerk Neckarwestheim. Ein Besuch vor Ort und eine Geschichte darüber, wie man einen Atommeiler zerlegt.

„Sechs. Fünf. Vier. Drei. Zwei. Eins. Bitte umdrehen.“ Die stählerne Schleuse vom Typ RTM 860 TS ist schmal, von zwei gläsernen Klapptüren begrenzt. Die Hände stecken in metallenen Käfigen neben dem Kopf, die Stirn lehnt an der Gitterwand. „Boden räumen“, befiehlt die weibliche Computerstimme. Eilig finden die Füße ihren Platz im vorgeschriebenen Bereich, die Hände wandern in zwei weitere Käfige über dem Kopf. „Drei. Zwei. Eins. Vielen Dank. Keine Kontamination.“ Die Ausgangstür öffnet sich. Auch wenn das kleine Dosimeter zur Messung der Strahlenbelastung, das die ganze Zeit in der Brusttasche steckte, „0,000 Millisievert“ zeigt: Es macht sich eine gewisse Erleichterung breit.