Bezirksvorsteherin Mina Smakaj blickt im Interview mit unserer Zeitung auf die Ereignisse des Jahres 2018.

Stuttgart-Botnang - Neue Pläne für das Gebiet Im Laihle, das Haus der Jugend an der Beethovenstraße, der neue Marktplatz, das erste Botnanger Kuckucksfest: Das Jahr 2018 hatte wieder einige spannende Themen für den Stadtbezirk zu bieten.

 

Fröhliche Weihnachten, Frau Smakaj. Sie sehnen sich sicher nach diesem ersten Jahr als Bezirksvorsteherin nach Ruhe und Besinnlichkeit. Wie verbringen Sie den heutigen Heiligen Abend?

Ich werde mit meinem Lebensgefährten ganz traditionell feiern. Mit einem Weihnachtsbaum und leckerem Essen.

Wenn Sie auf das Jahr 2018 in Botnang zurückblicken: Wie fällt da Ihr Resümee aus?

Es ist wirklich gut gelaufen. Viele große Projekte wurden angestoßen. Zum Beispiel das Haus der Jugend an der Beethovenstraße. Der neue Bebauungsplan ist auf den Weg gebracht. Und auch beim Gebiet Im Laihle geht es vorwärts.

Die neuen Eigentümer des Ladenzentrums stehen in den Startlöchern und wollen schnellstmöglich mit den Umbauarbeiten beginnen.

Ich bin sehr froh, dass sich dort etwas tut, damit die Nahversorgung gesichert bleibt und sich auch noch etwas verbessert. Ich hoffe, dass die Eigentümer es schaffen, einen Drogeriemarkt nach Botnang zu holen. Seit Jahren wünschen sich die Bürger, dass es im Bezirk wieder einen solchen Laden gibt. Das würde den Standort Im Laihle auf jeden Fall aufwerten.

Auch die katholische Kirchengemeinde möchte ihren Teil dazu beitragen, dass dieses Gebiet attraktiver wird.

Die Kirche ist sehr engagiert, um für den Bezirk eine gute Lösung in direkter Nachbarschaft zum Ladenzentrum zu finden. Es gibt verschiedene Ideen, was dort entstehen könnte. Unter anderem könnten dort neue Wohnungen geschaffen werden. Der Kindergarten bleibt an diesem Standort erhalten. Zudem existieren Überlegungen, dort vielleicht auch eine neue soziale Einrichtung unterzubringen – vielleicht im Bereich der Pflege. Toll ist, dass alle Beteiligten miteinander sprechen und somit die besten Voraussetzungen gegeben sind, dass dieses Quartier aufgewertet wird.

Auch der Marktplatz sollte aufgewertet werden. In den Augen mancher Botnanger ist das aber nicht ganz gelungen.

Es ist schade, dass die Möblierung des Platzes fast länger gedauert hat, als der Umbau selbst. Die Fläche ist sehr funktional, wie sich die Botnanger das im Bürger-Beteiligungsprozess auch gewünscht haben. Manchmal wird das noch kritisiert. Auch der neue Brunnen wird öfter mal belächelt. Zudem gibt es Stimmen im Bezirk, die sagen, dass es im Winter zu kalt auf den Sitzbänken ist.

Aber immerhin kann auf dem Marktplatz endlich wieder gefeiert werden.

Die erste große Bewährungsprobe hat der Marktplatz mit der Premiere des Kuckucksfestes im Juli mit Bravour bestanden. Der Bürgerverein hat ein tolles Fest auf die Beine gestellt. Es war ein Erfolg, trotz des wirklich schlechten Wetters zu Beginn der Veranstaltung am Samstag.

Ohne den Bezirksbeirat hätte das Kuckucksfest aber wahrscheinlich nicht in dieser Größe und in diesem Umfang stattfinden können, oder?

Im Vorfeld des Festes hat der Bürgerverein damit gerechnet, dass man 11 000 Euro benötigt, um es auf die Beine zu stellen. 5600 Euro hat der Bezirksbeirat aus seinem Budget bewilligt, um die Finanzierungslücke zu schließen. Aber es wurde schon angekündigt, dass dies nicht ganz reichen wird. Der Botnanger Bürgerverein wird im neuen Jahr sicher noch einen zweiten Antrag einreichen, um einen weiteren Zuschuss erhalten zu können.

Apropos Budget: In diesem Jahr hat der Bezirksbeirat zum ersten Mal eine sehr hohe Summe vom Gemeinderat zur Verfügung gestellt bekommen, um Projekte und Initiativen in Botnang zu unterstützen. Wie fällt Ihre Bilanz aus?

Bislang hatte der Bezirksbeirat jedes Jahr etwa 6600 Euro zur Verfügung. Erst im Januar oder Februar war klar, wie hoch das Budget für 2018 sein wird. Knapp 33 000 Euro waren es letztendlich. Zudem waren aus 2017 auch noch etwa 4600 Euro in der Kasse. Insgesamt hatte der Bezirksbeirat dann also 37 705,20 Euro zur Verfügung. Und alles wurde ausgegeben. Das ist historisch, denn dieser Fall war noch nie eingetreten. Aber es wurden eben auch viele Anträge gestellt. Ich würde sagen, dass der Querschnitt der Gesellschaft auf jeden Fall davon profitiert hat.

Botnang profitiert in erheblichem Maß vom ehrenamtlichen Engagement seiner Bürger.

Es wird überall immer schwieriger, Ehrenamtliche zu finden. Aber in Botnang funktioniert es noch gut. Es ist immer ein wunderbares Miteinander, geprägt von gegenseitiger Wertschätzung. Ich bin froh, dass es im Stadtbezirk Menschen gibt, die für eine Idee brennen und dazu beitragen, dass die Lebensqualität in Botnang hoch bleibt.

Auch Sie und Ihr Team versuchen dazu beizutragen, dass die Lebensqualität im Stadtbezirk steigt. Wie gelingt das Ihnen?

Ich denke recht gut. Sehr oft rufen bei uns Botnanger an, denen etwas auf dem Herzen liegt. Da geht es meistens um Verkehr, Baustellen, die fehlende Kinderbetreuung für den Nachwuchs oder darum, dass gerade im Wald Bäume gefällt werden. Wir gehen diesen Anliegen selbstverständlich nach und versuchen, so schnell wie möglich zu helfen. Aber die meisten Dinge können wir nur an die zuständigen Ämter weitergeben. Das ist manchmal für die Betroffenen natürlich unbefriedigend. Aber wir werden auch im neuen Jahr nicht nachlassen, damit die Botnanger sich in ihrem Bezirk wohlfühlen.

Wissen Sie schon, wie Sie den Jahreswechsel verbringen werden?

Nein, das weiß ich noch nicht. Wir werden es spontan entscheiden. Aber ich wünsche allen ein frohes Fest, besinnliche Tage und einen guten Start ins neue Jahr.