Für das Linden-Museum Stuttgart sind es Objekte. Für Sylvie Njobati geht es um das Wohlergehen ihres Volkes. Dem Museum hat sie deshalb eine Forderung überreicht, Raubgut aus Kamerun zurückzugeben. Bei ihrem Besuch flossen Tränen, die Aktivistin war schockiert vom Anblick der spirituellen Objekte ihres Volkes.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Museen verstehen sich als Orte der Wissenschaft. Tränen sind da selten. Als Sylvie Njobati jetzt dem Linden-Museums Stuttgart einen Besuch abstattete, übermannten sie allerdings die Gefühle. Die junge Aktivistin aus Kamerun ist angereist, um die Objekte ihres Volkes, der Nso zu besichtigen. Sie wurden während der Kolonialzeit aus dem königlichen Nso-Palast gestohlen. Es sei ein Schock gewesen, plötzlich mit all den Gegenständen konfrontiert zu sein, erzählt sie. „Ich konnte diese Energie nicht ertragen, ich musste raus und einfach weinen.“