Der Bund hat dem Flugzeugbauer Airbus 2002 für die Entwicklung des A380 einen Kredit von fast einer Milliarde gegeben. Die Rückzahlung ist an den Verkauf des Riesenfliegers gekoppelt. Nach dem Aus sind jetzt viele Fragen offen.

Berlin - Nach dem Produktionsstopp des A380 sind womöglich rund 600 Millionen an Steuergeldern in Gefahr: Der Bund erhielt einem Bericht zufolge von einem Kredit an Airbus für die Entwicklung des Riesenfliegers erst rund ein Drittel zurück. Der Flugzeugbauer habe 2002 ein Darlehen von rund 942 Millionen Euro bekommen, „das bisher zu rund einem Drittel zurückgezahlt wurde“, zitierten die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Montag aus einer Antwort der Bundesregierung.

 

Die Rückzahlung des gewährten Kredits ist demnach an die A380-Auslieferungen gekoppelt. Für jedes Flugzeug, das einem Kunden übergeben wird, zahle Airbus eine festgelegte Summe zurück. Da der Hersteller bis 2021 allerdings nur noch 17 Maschinen bauen und ausliefern will, stelle sich die Frage nach der Rückzahlung des Restbetrags.

Airbus hatte Mitte Februar nach gut elf Jahren das Aus für seinen Riesenflieger A380 verkündet. Die letzte Maschine soll im Jahr 2021 ausgeliefert werden. Airbus zieht damit die Konsequenzen aus der Auftragsflaute. „Die Bundesregierung wird die Auswirkungen des Produktionsstopps jetzt analysieren und dann mit dem Unternehmen erörtern, so dass derzeit keine Aussage über etwaige Rückforderungsansprüche getätigt werden kann“, schreibt das Bundeswirtschaftsministerium in seiner Antwort auf eine FDP-Anfrage.