Die Stadt Ludwigsburg will bei der Genehmigung von Veranstaltungen unkomplizierter werden und setzt seit diesem Jahr ein neues Programm ein. Obwohl es immer wieder Kritik gibt, scheinen die meisten Veranstalter mit dem Angebot der Stadt zufrieden.

Ludwigsburg : Emanuel Hege (ehe)

Die Zahl der Veranstaltungen in Ludwigsburg wächst immer weiter. Mittlerweile gibt es jährlich rund 300 Feste, Konzerte, Kulturereignisse und sportliche Wettkämpfe in der Barockstadt. „Die Genehmigungen sind nicht ganz trivial“, sagte Sicherheitsbürgermeister Sebastian Mannl während einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag. Seit dem Unglück bei der Love Parade mit 21 Toten im Jahr 2010 hätten sich die Herausforderungen für Veranstalter rasch verschärft. „Gerade kleineren Veranstaltern wie Vereinen ist die Komplexität nicht einfach zu erklären“, sagte Mannl.

 

Immer wieder werde kritisiert, dass die Planungen kompliziert, teuer und personalintensiv seien und dadurch Veranstaltungen ins Wanken gerieten. „Wir versuchen gegenzusteuern, uns geht es um das Ermöglichen von Veranstaltungen“, sagte Mannl. Um das zu schaffen, hat die Stadt unter anderem das Prinzip der zentralen Ansprechpartner eingeführt. Seit diesem Jahr wird zudem die sogenannte Arbeitshilfe eingesetzt, laut Stadtverwaltung ein „neuer Meilenstein“ bei der Genehmigung von Veranstaltungen.

Ziel: Verlässlicher Partner sein

Städtische Mitarbeiter tragen die Rahmendaten der jeweiligen Veranstaltung in das Programm ein, das spuckt daraufhin unter anderem aus, wie viel Sicherheitspersonal und Sanitäter vor Ort sein müssen. In einem Bereich der großen Ermessensspielräume sorge das für Sicherheit bei den Mitarbeitern und eine bessere Nachvollziehbarkeit bei den Antragstellern.

Hintergrund dieses neuen Programms ist aber auch Kritik von Veranstaltern. Dinge, die in einem Jahr ausgemacht wurden, seien im nächsten Jahr schon wieder passé. „Es geht darum, einen Weg zu finden, ein verlässlicher Partner zu sein“, sagte Mannl.

Lob von Veranstaltern

Das sei die Stadt bereits, sagte Jens Kenserski, Geschäftsführer der Eventagentur Pulsmacher. Die Kommunikation mit der Verwaltung sei gut, auf Fragen bekomme er immer Antworten. „Selbst wenn die Genehmigungsverfahren kompliziert sind, finden wir zusammen immer eine Lösung“, sagte Kenserski auf Nachfrage unserer Zeitung.

Ähnlich sieht das Konrad Werner. Der Vorsitzende des Radsportclubs Komet Ludwigsburg hat in diesem Jahr die ersten Ludwigsburger Radsporttage organisiert und gute Erfahrungen mit der Stadtverwaltung gemacht. „Die Ämter waren sehr kooperativ und zuvorkommend“, sagte Werner. „Ich habe in den 1990er Jahren auch schon Veranstaltungen in Ludwigsburg gemacht, da war das noch wesentlich schwieriger.“