Das EnBW-Tochterunternehmen Netze BW hat beim Umspannwerk an der Bonländer Straße Interessierten einen Blick in die Anlage ermöglicht. Wir waren dabei.

Echterdingen - Nur selten hat man Gelegenheit, sich ein Umspannwerk im Betrieb anzusehen und sich von Fachleuten detailliert erklären zu lassen, wie der Strom von den Kraftwerken über diverse Stationen in die einzelnen Orte und von dort in die Haushalte gelangt. Die EnBW-Tochter Netze BW hatte am Samstag zu einem Techniktag im und am Umspannwerk Echterdingen auf dem EnBW-Betriebsgelände an der Bonländer Straße eingeladen. Das Angebot wurde aber nur sehr verhalten angenommen. „Wir hatten auf einen größeren Zuspruch gehofft“, sagte Andreas Meyer, der bei Netze BW unter anderem für die Organisation von Informationsveranstaltungen zuständig ist.

 

Nachdem man im vergangenen Jahr über 125 Jahre Transformatorenhäuschen informiert hatte, habe man nun mit einem anderen Thema versucht, die Bürger mit einem Techniktag zu erreichen. Warum nur wenige Bürger das Angebot nutzten, darüber mochte Meyer letztlich nicht spekulieren. „Wir sind für diejenigen da, die sich bei uns informieren wollen.“ Wenn weniger Interessierte kämen, habe man eben mehr Zeit für individuelle Gespräche mit diesen Besuchern, so Meyer.

Transformatoren sind auf je 40 Megawatt ausgelegt

Bei Führungen mit Roman Neugebauer und Michael Jansen sowie deren Kollegen Peter Schreiber und Daniel Diehl vom Betriebsservice Filder Neckar der Netze BW in Neuhausen konnten die Besucher das Echterdinger Umspannwerk in Augenschein nehmen. In der acht Jahre alten Anlage, so erläuterten Neugebauer und Jansen, wird die Spannung des dort mit 110 000 Volt eingespeisten Stroms auf 10 000 Volt reduziert um ihn dann für die Orte Sielmingen und Musberg zu verteilen, wo der Strom dann auf die im Haushalt übliche Spannung transformiert wird. „Die beiden Transformatoren im Echterdinger Umspannwerk sind je auf 40 Megawatt ausgelegt“, so Neugebauer. Sie würden in der Mittelspannungsanlage, die von Neuhausen aus gesteuert wird, aber in der Regel nur mit je 20 Megawatt laufen. Musberg und Sielmingen, so machten Neugebauer und Jansen deutlich, sind aber nicht allein von der Stromzufuhr über das Echterdinger Umspannwerk abhängig. Fällt diese mehrfach gesicherte Anlage zur Stromtransformation wegen einer technischen Panne oder wegen Wartungsarbeiten aus, würden die Orte über eine andere Anlage versorgt. Viele Orte seien sogar über mehr als zwei Umspannwerke abgesichert, so auch der Flughafen. Das Daimler-Werk in Untertürkheim sei sogar über vier eigene Umspannwerke abgesichert, die auch von Netze BW betreut werden, erläuterte Jansen bei den Rundgängen.

Nicht nur bei diesen Rundgängen gab es zahlreiche Informationen, auch über Zukunftslösungen in der Stromversorgung mit dezentraler Stromproduktion wurde an einem Stand zum Projekt smart-grid mit intelligenter Energieeinspeisung und -verteilung informiert. Außerdem gab es für Kinder Bastelmöglichkeiten mit Kabeln, Kabelbindern und Isolierband.