Verwaltungsbürgermeister Fabian Mayer hat Bürger und Bezirksbeiräte auf einem Spaziergang durch den Stadtbezirk begleitet. Dabei ging es um Wachstum und Bauprojekte ebenso wie um den Verkehr.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen - Für Fabian Mayer ist Möhringen keine Unbekannte: Der Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung, Kultur und Recht hat sein Abitur am Königin-Charlotte-Gymnasium gemacht. „Ein bisschen kenne ich mich also aus“, sagte Mayer am Dienstagabend. Er begleitete einige Möhringer Bezirksbeiräte und Bürger auf einer Runde durch den Bezirk und nahm ihre Anliegen und Anregungen auf. Mayer bescheinigte Möhringen eine „insgesamt positive Entwicklung“ und eine „gute Mischung“ aus fast schon dörflichem Charakter und namhaften Firmen.

 

Im Seepark, der ersten Station des Rundgangs, sprach Hartmut Ellinger, der für die Grünen im Bezirksbeirat sitzt, die Wasserproblematik im Probstsee an. Das Gewässer wird von Grund- und Regenwasser gespeist und führt insbesondere nach längeren Trockenperioden wenig Wasser. Zudem sollen die Gebäude im Seepark das Oberflächenwasser in den See ableiten. Doch während in der Siedlung gebaut beziehungsweise saniert wird, wie zuletzt an den Balkonen, wird kein Wasser abgeführt, weil es durch die Arbeiten verunreinigt sein könnte. Zudem wurde die Bepflanzung im Neubaugebiet moniert. Die Bäume seien zu klein und auch bewusst so ausgewählt, dass sie klein blieben. Die Möhringer forderten die Stadt auf, Kontakt mit der Baugenossenschaft aufzunehmen und zu schauen, wie man die Situationen verbessern kann.

Schule und Pflegezentrum müssen sanieren

Von den Feldern hinter dem Seepark fiel der Blick auf das Schulzentrum Hengstäcker. Die Margarete-Steiff-Schule möchte sanieren und sich vergrößern. „Die Maßnahmen sind wirklich dringend notwendig“, betonte Bezirksvorsteherin Evelyn Weis. Bereits 2014 hatte der Gemeinderat einem Masterplan für die bauliche und pädagogische Zukunft der Margarete-Steiff-Schule zugestimmt. Für den aktuellen Doppelhaushalt wurde das nötige Geld dennoch nicht freigegeben. Die Möhringer äußerten Mayer gegenüber ihre Hoffnungen, im nächsten Doppelhaushalt möge die Schule bedacht werden.

Auch am Pflegezentrum Bethanien sollen sich die Kräne drehen. Die Einrichtung am Onstmettinger Weg ist in die Jahre gekommen, die Diak Altenhilfe will die mehr als 40 Jahre alten Gebäudeteile größtenteils abreißen und neu bauen. „Das Heim entspricht nicht mehr den heutigen Standards. Eine Sanierung wäre nicht wirtschaftlich, deswegen haben wir uns für den Neubau entschieden“, sagte Florian Bommas. Der Geschäftsführer der Diak Altenhilfe stellte den Gästen die Baupläne vor.

Auch der Verkehr war Thema bei der Stadtbezirksbegehung. Zwar war an diesem Abend kein Stau auf der Vaihinger Straße zu sehen, doch die Möhringer ließen es sich nicht nehmen, den Bürgermeister auf die Situation anzusprechen. Auch wenn der Verdacht geäußert wurde, die Integrierte Verkehrsleitzentrale (IVLZ) würde bereits steuernd in den Verkehr eingreifen und damit dafür sorgen, dass der Verkehr besser aus Möhringen abfließt. Bezirksvorsteherin Weis nickte: „Es war ja angekündigt, dass die Justierung einige Zeit in Anspruch nimmt. Aber zumindest heute scheint es ja schon gut zu funktionieren.“

Fabian Mayer will die Hausaufgaben mitnehmen

Kritik gab es für die „Baustelleninformationspolitik“ von Stadt und Netze BW. Es gebe zu viele Baustellen auf einmal und an manchen passiere tagelang gar nichts. Zudem bekämen Anwohner teils spontan mitgeteilt, dass in einer Stunde Strom oder Wasser abgeschaltet werde. Ob man das nicht besser koordinieren könne. „Das ist natürlich ausbaufähig“, sagte Mayer, wies aber darauf hin, dass man zwischen geplanten Baustellen und solchen, die etwa aufgrund eines Rohrbruchs „spontan“ notwendig seien, unterscheiden müsse. „Da bleibt dann wenig Zeit für eine Abstimmung mit den Anwohnern“, sagte Mayer.

Wie es am Möhringer Bahnhof weitergehen soll, ist noch unklar. Die Strenger-Gruppe und die Bietigheimer Wohnbau möchten dort bauen. Auf einer der betreffenden Flächen steht die Fahrradstation. Ob es dafür einen Ersatz geben wird, ist noch nicht bekannt. Die Möhringer baten Mayer darum, noch einmal nachzuhaken, ob es Pläne für die Fahrradstation gibt. „Ich werde die Hausaufgaben mitnehmen, die Sie mir heute gegeben haben“, versprach der Bürgermeister und dankte den Teilnehmern des Rundgangs für ihre Anregungen. „Das war sehr eindringlich. Es ist doch unglaublich viel passiert in den letzten Jahren“, sagte Mayer. „In manchen Ecken war ich seit meiner Schulzeit nicht mehr.“