Von Straßburg über Paris bis Marseille – Frankreichs schönste Städte auf einer unvergesslichen Route mit dem Auto oder dem Zug entdecken.
Frankreich ist von Stuttgart aus nur einen Katzensprung entfernt – und ideal für eine abwechslungsreiche Rundreise. Von charmanten Fachwerkstädten im Elsass über die romantische Hauptstadt Paris bis hin zu märchenhaften Küstenorten in der Normandie: Auf dieser Tour erleben Reisende die Vielfalt Frankreichs hautnah. Ob mit dem Auto oder mit dem Zug, diese Route bietet Kultur, Kulinarik und unvergessliche Ausblicke.
Von Stuttgart nach Straßburg
Der erste Stopp auf der Rundreise ist das schöne Straßburg – mit dem Auto in nur zwei Stunden und 15 Minuten zu erreichen. Auch mit der Deutschen Bahn kommt man schnell nach Straßburg. Mit dem TGV ist man ohne Umsteigen in knapp anderthalb Stunden in Frankreich. Ein Must-see ist das Straßburger Münster, das man bei einem Rundgang durch die Stadt kaum verfehlen kann. Durch die umliegenden Gassen lässt es sich hervorragend bummeln. Berühmt ist vor allem auch der Stadtteil La Petite France – seine Beliebtheit verdankt das Viertel den kleinen Kanälen, die an die Straßen von Venedig erinnern. Einer der zentralsten Plätze in Straßburg ist der Place Kléber. Hier findet sich auch die Aubette, ein großes Einkaufszentrum mit Kino und Restaurants. Weitere Straßburg-Tipps gibt es in unseren Tipps für einen Urlaub im Elsass.
Mittelalterliches Metz entdecken
Etwa zwei Stunden sind Autofahrer auf der A4 ab Straßburg in Richtung Metz unterwegs. Mit dem TER sind es etwa anderthalb Stunden ohne Umstieg. Metz ist eine der ältesten Städte Frankreichs. Neben einer malerischen Altstadt gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Eine der Top-Sehenswürdigkeiten ist die Kathedrale Saint-Étienne, eine der höchsten Kathedralen Frankreichs. Besonders eindrucksvoll ist auch das Zentrum für zeitgenössische Kunst, das Centre Pompidou-Metz. Wer einen der beliebtesten Orte der Altstadt besuchen möchte, macht einen Abstecher zum Place Saint-Louis. Ein weiteres Highlight ist das Deutsche Tor und der Chemin des Corporations.
Ab in die Hauptstadt: Paris, mon amour
Weiter führt die Frankreich-Tour Urlauber in die Hauptstadt. Zwischen dreieinhalb und vier Stunden Autofahrt sollte man für die Anreise von Metz nach Paris einplanen. Mit dem TGV oder OGV erreicht man sein Ziel in nur anderthalb Stunden ohne Umstieg. Wählt man eine Verbindung mit Umstieg sollte man etwa zweieinhalb Stunden Zeit einplanen. Die französische Hauptstadt ist eine der bekanntesten Großstädte der Welt und ein angesehenes Zentrum für Kunst, Mode, Kulinarik und Kultur. Wer die Stadt ausgiebig erkunden und sich ein richtiges Bild machen möchte, sollte mindestens drei Tage Zeit für den Aufenthalt einplanen. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehört natürlich das Wahrzeichen der Stadt, der Eiffelturm. Besonders eindrucksvoll ist das Erlebnis, wenn man zum ersten Mal vom Wasser, bei einer Tour auf der Seine, einen Blick auf den Turm wirft.
Ein weiteres wichtiges Wahrzeichen der Stadt ist das Louvre. Wer auch das Museum im Inneren besuchen möchte, sollte hierfür ordentlich Zeit einplanen, denn es gibt sehr viel zu sehen. Zu den berühmtesten Kunstgegenständen und Gemälden in den historischen Räumen gehören unter anderem die Mona Lisa, die Venus von Milo, die Nike von Samothrake, der Sterbende Sklave von Michelangelo sowie weitere Sehenswürdigkeiten von Künstlern wie Da Vinci, Tizian, Raffael, Veronese, Vermeer oder Hieronymus Bosch. Auch die Kathedrale Notre-Dame gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Paris. Am Ende der Champs-Élysées steht der eindrucksvolle Arc de Triomphe, dem man unbedingt einen Besuch abstatten sollte. Wer etwas mehr Zeit für einen Ausflug hat, sollte Schloss Versailles besuchen, das etwas außerhalb der Stadt liegt.
Märchenhaft: Der Mont Saint Michel in der Normandie
Etwa vier Stunden von Paris entfernt thront in der Normandie, rund einen Kilometer vor der französischen Küste, eine felsige Insel – der berühmte Mont Saint Michel. Bei Flut ist Mont Saint Michel eine echte Insel, während man ihn bei Ebbe über Sandbänke erreichen kann. Der Zugang erfolgt über einen langen Steg. Wer mit dem Zug anreisen möchte, nimmt den TER oder TGV und steigt anschließend in den TER um. Mindestens ein Umstieg steht immer auf dem Programm. Ziel der Zugreise ist der Bahnhof Pontorson – Mont-Saint-Michel, der etwa zehn Kilometer von der Stadt entfernt liegt. Von dort fahren regelmäßig Shuttle-Busse direkt zum Mont Saint Michel.
Auf dem Mont Saint Michel gibt es einiges zu entdecken. Das größte Highlight ist natürlich der Ort selbst. Der spektakuläre Ausblick auf den Berg und seine Festung ist ein Highlight der Frankreich-Rundreise. Ein Must-see ist die Abtei, die hoch oben auf dem Gipfel des Bergs thront und ihre verschiedenen Räume. Darunter finden sich verschachtelte Gassen, kleine Gärten, Museen und Wehrmauern.
Das mittelalterliche Vitré auf einer Rundreise entdecken
Etwa eine Stunde mit dem Auto entfernt finden Urlauber auf der Rundreise das malerische Örtchen Vitré. Mit dem TER und einem Umstieg erreicht man den Ort innerhalb von anderthalb Stunden. Die mittelalterliche Stadt in der Bretagne ist bekannt für ihre hervorragend erhaltene Altstadt und die imposante Burg. Im Mittelalter war die Stadt ein bedeutendes Handelszentrum der Bretagne. Das Herzstück der Stadt ist das Chateau Vitré, eine mittelalterliche Burg aus dem elften Jahrhundert. Mit ihren zahlreichen Türmen, Zinnen, den mächtigen Mauern, dem Hauptturm sowie dem befestigten Torhaus prägt die eindrucksvolle Burg das Stadtbild von Vitré. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Église Notre-Dame de Vitré, der Jardin du Par sowie das Schloss, dass das Museum Rochers-Sévigne beherbergt. In der Stadt finden sich malerische Fachwerkhäuser aus dem 15. bis 17. Jahrhundert. Besonders eindrucksvoll sind die Rue de la Baudrairie und die Rue de la Poterie. Einen besonders schönen Blick auf die Stadt genießt man von der Fußgängerbrücke am Bahnhof oder vom Burghof aus.
Frankreich Rundreise: Auf nach Nantes
Etwa zwei Stunden ist man auf der N137 von Vitré nach Nantes unterwegs. Wer mit dem Zug reist, nimmt den TER und ist rund zwei Stunden unterwegs. Nantes liegt im Westen Frankreichs und diente früher als Sitz der Herzöge der Bretagne. Am berühmten Elefanten von Nantes tauchen Besucher in die zauberhafte Welt von Jules Vernes ein. Außerdem bietet sich ein Besuch in der Galeries des Machines de l’île an. Auf der Bucketlist steht definitiv der Besuch des Schlosses von Nantes. Hier befindet sich auch das Stadtmuseum. Für die Burg sollte man rund anderthalb Stunden einplanen. Wer das Museum besichtigen möchte, benötigt dafür eine weitere Stunde. Wer die Natur liebt, sollte auch den Jardin Extraordinaire besuchen, denn dieser öffentliche Garten ist tatsächlich außergewöhnlich. Der Garten befindet sich in einem alten Granitsteinbruch mit hohen Klippen und entführt seine Besucher in eine tropische Welt mit Wasserfall, Bananenstauden, Papyrus und Lotus. Im Museum der schönen Künste erwarten Besucher Werke namhafter Künstler wie Vezzi, Courbet, Rodin oder Kandinsky.
Weinregion: Urlaub in Bordeaux
Von Nantes geht es weiter bis nach Bordeaux. Über die A83 und A10 erreicht man das Zentrum der Weinbauregion in etwa dreieinhalb Stunden mit dem Auto. Wer gerne mit dem Zug weiterreist, nimmt den IC oder den TGV und ist zwischen vier und fünf Stunden unterwegs. Die Hafenstadt an der Garonne im Südwesten Frankreichs besticht durch zahlreiche klassizistische Gebäude und Spuren aus römischer Zeit. Wegen ihrer schönen Sandsteinfassaden wird die Stadt auch das Paris des Südens genannt. Wer einen Spaziergang durch das Stadtzentrum unternimmt, passiert zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie das Maison Gobineau, das Grand Théâtre, die Kirche Notre-Dame, das ehemalige westliche Eingangstor der Stadt – die Porte Dijeaux, den Palais Rohan, den Place Pey Berland mit der beeindruckenden Kathedrale oder die Grosse Cloche, ein historischer Glockenturm, deren Glocke nur wenige Male im Jahr klingelt. Weiter führt der Spaziergang vorbei am Place du Palais mit der Porte Cailhau, die mit ihren spitzen Türmen etwas an das Schloss in Disneyland erinnert, am Place du Parlament und dem Place de la Bourse – dem bekanntesten Platz von Bordeaux. Die prunkvollen Gebäude spiegeln sich im Miroir d’Eau – dem größten Wasserspiegel der Welt.
Rundreise durch Frankreich: Toulouse entdecken
Der Roadtrip führt Frankreich-Urlauber weiter Richtung Süden über die A62 nach Toulouse. Mit dem Zug ist man wahlweise im IC oder TGV rund zweieinhalb Stunden unterwegs. Die Großstadt am Fluss der Garonne gehört zu den größten Städten Frankreichs und ist auch bekannt als „ville rose“, die rosa Stadt. Diesen Beinamen trägt sie aufgrund ihrer charakteristischen roten Backsteinbauten. Das historische Stadtzentrum birgt einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale Saint-Étienne, die Basilika Saint-Sernin – die zum Welterbe gehört, das Kapitol und das Dominikanerkloster Les Jacobins. Hier erwartet Urlauber die perfekte Mischung aus alt und neu, aus Geschichte und einer jungen, lebendigen Kultur.
Besuch im mittelalterlichen Carcassonne
Fans von Gesellschaftsspielen wird das Ziel der nächsten Etappe bekannt sein, denn es geht nach Carcassonne. Etwa eine Stunde und 20 Minuten ist man auf der A61 im Auto unterwegs. Wer den IC oder TER nimmt, ist zwischen 45 Minuten und etwa einer Stunde auf Reisen. Die mittelalterliche Festungsstadt gilt als außergewöhnlich gut erhalten und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Festung, die heute von doppelten Mauerringen umgeben ist und ganze 52 Türme aufweist, beherbergt im Inneren die Burg Château comtal sowie die Basilika Saint-Nazaire-et-Saint-Celse. In der Cité von Carcassonne leben etwas mehr als 200 ständige Einwohner. Der Großteil der Bevölkerung lebt in der Unterstadt. Für ein gutes Glas Wein und ein regionales Gericht kehrt man am besten im Comptoir des Vins et Terroirs ein. Der Weinkeller liegt in einem historischen Gebäude und im Innenhof stehen Tische für die Gäste bereit.
Ausflugsziel: Les Orgues d’Illes-sur-Têt
Über die A61 und die A9 erreichen Urlauber innerhalb von anderthalb Stunden Ille-sur-Têt. Wer mit dem Zug reist, könnte sich einen Mietwagen für den Tagesausflug buchen, da der Umweg mit dem Zug doch recht zeitintensiv sein kann. Je nach Verbindung müssen Reisende ein bis zwei Mal umsteigen und sind zwischen zwei und dreieinhalb Stunden unterwegs. Ille-sur-Têt liegt am Fuß der Pyrenäen und ist vor allem für Les Orgues d’Illes-sur-Têt bekannt. Das Naturschutzgebiet ist durchzogen von außergewöhnlichen geologischen Formationen aus Sand und Lehm, die an Mondlandschaften erinnern. Modelliert wurden die bis zu zehn Meter hohen Formationen durch Erosion. Diesen einzigartigen Ort kann man auf kleinen verschlungenen Pfaden wunderbar auf eigene Faust erkunden.
Die Hafenstadt Marseille entdecken
Wer von hier aus weiterfährt, erreicht nach etwa dreieinhalb Stunden die berühmte Hafenstadt Marseille. Mit dem Zug fährt man von Carcassonne mit dem IC in guten drei Stunden bis nach Marseille. Die Großstadt gehört zu den ältesten Städten Frankreichs und ist nach Paris auch die zweitgrößte Stadt. Marseille ist besonders multikulturell geprägt und aufgrund seiner Vielfalt, der historischen Bedeutung und der maritimen Lebensart eine der dynamischsten Städte Frankreichs. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehören der Alte Hafen, der mit seinen Restaurants und Märkten das historische Herz der Stadt ist, die beeindruckende Cathedrale de la Major, die mit ihren großen Kuppeln das Stadtbild prägt, die verschiedenen Festungsanlagen, der Palais Longchamps und das Museum und Kulturzentrum Vieille. Besonders sehenswert sind auch die Viertel Le Panier und Noailles.
Lavendelblüte: Zwischenstopp an der L’Abbaye Notre-Dame de Sénanque
Von Marseille führt die Reise weiter ins Landesinnere nach Lyon. Doch auf dem Weg kann man einen kleinen Zwischenstopp an einem Kloster einlegen. Dieser Ausflug lohnt sich besonders zur Zeit der Lavendelblüte, also zwischen Mitte Juni und Mitte August. Die Notre-Dame de Sénanque ist ein Kloster des Zisterzienserordens und kann von Besuchern besichtigt werden. Führungen umfassen Zutritt zur Abteikirche, dem Wärmezimmer, zum Kreuzgang, dem Kapitelhaus und den Schlafsälen. Im Gästehaus können Besucher für einige Tage das Leben als Mönch in Stille erleben.
Historisches Lyon auf der Rundreise entdecken
Von Marseille aus erreicht man Lyon ohne Zwischenstopp in knappen vier Stunden über die A7. Der TGV oder OGV bringen Reisende in nur etwa einer Stunde und 40 Minuten an ihr Ziel. Die drittgrößte Stadt Frankreichs verfügt über zahlreiche Sehenswürdigkeiten: Die Altstadt ist eines der größten Renaissance-Viertel Europas und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Über der Stadt thront die Basilika Notre-Dame de Fourvière. Die prachtvolle Basilika wurde im neobyzantinischen Stil erreichtet und ist heute ein Wahrzeichen der Stadt. Am Place des Terreaux im Zentrum Lyons finden Besucher das Rathaus, die Oper und das Museum der Schönen Künste, das einen Besuch wert ist. Eine besondere Attraktion für Besucher sind die sogenannten Traboules. Dabei handelt es sich um enge Passagen, die durch Innenhöfe und Gebäude führen und früher von Seidenwebern genutzt wurden. Dieses geheime Netz befindet sich vor allem in der Altstadt und auf dem Berg Croix Rousse. Zwischen 400 und 500 solcher Gänge soll es geben.
Ist Lyon das letzte Reiseziel der Frankreich-Rundreise, steht Urlaubern nun eine knapp siebenstündige Autofahrt nach Hause bevor. Wer unterwegs einen weiteren Zwischenstopp einlegen möchte, kann Straßburg auch auf der Rückfahrt besuchen oder man legt noch einen Zwischenstopp in Colmar im Elsass ein. Die Zugverbindungen nach Colmar sind deutlich angenehmer, weshalb sich das Elsass als weiterer Zwischenstopp anbietet. Tipps für den Elsass-Aufenthalt gibt es in unseren Tipps für einen Urlaub im Elsass.