Ein neuer Hallenboden muss her, die Außenwände benötigen eine Dämmung, die Fassade ist reparaturbedürftig – die Arbeitsliste für die Waiblinger Rundsporthalle ist lang. Der Gemeinderat hat sich dennoch für eine Sanierung entschieden.

Waiblingen - Die Liste der Reparaturarbeiten ist lang: Ein neuer Hallenboden muss in der Rundsporthalle in der Waiblinger Talaue verlegt werden, die Außenwände benötigen eine Dämmung, die Fassade muss repariert werden und auch die sanitären Anlagen, die Heizungs- und Lüftungsanlage, die Beleuchtung sowie die Zeitmess- und Beschallungsanlage sind sanierungsbedürftig.

 

Sanierung oder „maßgeschneiderter Neubau“

„Wir haben eine Sanierungsorgie vor uns, das ist ein abbruchreifes Unternehmen und was wir hier machen, ist nicht verantwortlich“, lautete das Fazit von Hans-Ingo von Pollern. Der CDU-Gemeinderat machte in der letzten Sitzung des Gemeinderats in diesem Jahr keinen Hehl daraus, dass er eine Sanierung der mittlerweile 44 Jahre alten Rundsporthalle an der Rems für keine gute Idee hält. Stattdessen plädierte er für einen Neubau. „Überlegen Sie sich das gut“, sagte von Pollern in Richtung seiner Gemeinderatskollegen. „Wir nehmen vier Millionen Euro in die Hand und in wenigen Jahren steht die nächste Sanierung an. Wenn wir aber weitere fünf Millionen investieren, haben wir einen maßgeschneiderten Neubau.“ Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Siegfried Kasper argumentierte, die Kosten eines Neubaus seien eher in den Griff zu bekommen als die einer Sanierung.

Die Instandsetzung der Rundsporthalle, die für den Schul- und Vereinssport genutzt wird, soll nach dem derzeitigen Planungsstand 3,7 Millionen Euro kosten. Falls zudem, wie vom Fachbereich Kultur und Sport angeregt, im Zwischengeschoss ein Sport- und Bewegungsraum eingerichtet wird, erhöhen sich die Kosten um voraussichtlich bis zu 250 000 Euro. Der Neubau einer Drei-Feld-Halle würde nach den Berechnungen der Stadtverwaltung hingegen gut zehn Millionen Euro kosten.

Hesky: Sanierung ist der richtige Weg

Zudem, so argumentiert die Verwaltung, sei auch fraglich, ob am heutigen Standort der Rundsporthalle überhaupt der Bau eines neuen Gebäudes genehmigt werden würde. Denn die Halle steht auf einer Fläche an der Rems, die in einem Überschwemmungsgebiet liegt. „Für die aktuelle Situation ist eine Sanierung der richtige Weg“, so der Oberbürgermeister Andreas Hesky. Die letzte Sanierung sei rund neun Jahre her, damals habe man die Halle mit breiteren Türen und Rauchabzügen für den Brandschutz ertüchtigt.

Frieder Bayer von der Alternativen Liste (Ali) argumentierte, ein Neubau sei kein Allheilmittel – auch dort seien nach einiger Zeit Sanierungen vonnöten. Der Ali-Fraktionsvorsitzende Alfonso Fazio sagte, der Gemeinderat habe eine Kostengegenüberstellung bekommen, „die uns nichts anderes übrig lässt, als eine Sanierung. Auch Wilfried Jasper (DFB) war der Ansicht: „Wir können uns eine neue Halle nicht leisten.“ Bernd Mergenthaler (FDP) sagte, seine Fraktion vertraue darauf, „dass die Renovierungen 15 Jahre halten“.

Eine Mehrheit der Gemeinderäte stimmte schließlich für eine Sanierung der Rundsporthalle.