Bis 2018 war Rupert Kubon Rathauschef von Villingen-Schwenningen. Jetzt ist er Diakon. Eigentlich sei der Unterschied zwischen den beiden Berufen gar nicht so groß, sagt er.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Sechs Personen liegen in weißen Gewändern bäuchlings vor dem Altar des Freiburger Münsters – allesamt gestandene Männer mit Ehefrauen, Familien und Berufen. Ein Sparkassendirektor ist dabei, ein Realschullehrer, ein Maschinenbauingenieur. Mittendrin Rupert Kubon, verheiratet, zwei erwachsene Töchter, einst Oberbürgermeister von Villingen-Schwenningen. Acht Minuten dauert die Allerheiligen-Litanei. Dann, bei der Segnung durch den Weihbischof Peter Birkhofer, ist nichts zu hören außer der 700 Jahre alte Hosanna-Glocke. „Das war sehr berührend“, sagt Kubon hinterher. Für den 65-Jährigen, der einst die Geschicke der zweitgrößten Stadt im Regierungsbezirk Freiburg lenkte, ist es der Beginn eines neuen Lebensabschnitts.