Die Stadt lässt das Siedlungswerk in der Ortsmitte bauen. Die Großinvestition umfasst acht Millionen Euro. Die Kommune kauft in dem neuen Gebäude verschiedene Räume für die Tagespflege und Arztpraxen zurück.

Rutesheim - Es ist das größte Bauvorhaben im Ortskern der Stadt Rutesheim. Rund zwölf Millionen Euro investieren das Stuttgarter Siedlungswerk und die Stadt in den Gebäudekomplex, der bereits zwischen dem Neuen Rathaus und der Schillerstraße wächst.

 

Hier in der Ortsmitte entsteht ein Gebäude, dass neben betreuten Wohnungen die Tagespflege sowie mehrere Arztpraxen und ein Akustikfachgeschäft beherbergen wird. „Dieses Großprojekt ist ein weiterer Meilenstein der Stadtkernsanierung und zusammen mit dem umgestalteten Rathausvorplatz und dem neuen Busbahnhof gleichzeitig auch deren vorläufiger Abschluss“, sagte Bürgermeister Dieter Hofmann kürzlich bei der Grundsteinlegung.

Investition von acht Millionen Euro

Insgesamt investiert das Siedlungswerk hier etwa acht Millionen Euro. Dafür entstehen im ersten und zweiten Obergeschoss 29 betreute Wohnungen, davon sieben Sozialwohnungen. Für die 21 Eigentumswohnungen sind mehr als 40 konkrete Bewerbungen bei der Stadt eingegangen.

„Der Verkauf der Wohnungen läuft auf Hochtouren“, hat Hofmann den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung informiert. Der Stadtkämmerer Joachim Sinn hat dafür einen Punktekatalog mit sozialen Kriterien ausgearbeitet, nach denen sie verteilt werden und der auch garantiert, dass hier immer Senioren einziehen. Die sieben Sozialwohnungen werden voraussichtlich in einem Jahr ausgeschrieben.

Doch nicht das gesamte Haus bleibt beim Siedlungswerk, die Stadt kauft, wie bei anderem Einrichtungen auch, etwa dem Pflegheim am Marktplatz Räume für ihre Bedürfnisse zurück. Diesem Vertragwerk hat der Gemeinderat nun in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. So ging es darum, dass das gesamte Grundstück zum Kaufpreis von 450 Euro pro Quadratmeter für rund 880 000 Euro an das Siedlungswerk verkauft wird. Knapp ein Drittel davon muss die Stadt aber für ihre Einrichtungen im Haus für 272 000 Euro zurückkaufen, was so wieder in ihr Eigentum zurückkommt.

So wird im Erdgeschoss eine selbstständige Tagespflege eingerichtet, die von der örtlichen Sozialstation betrieben wird. Dazu gehört auch ein Gemeinschafts- und Aktionsraum, welchen die Bewohner nutzen können. Dafür werden insgesamt 1,7 Millionen Euro ausgegeben. Das Ladengeschäft, das an Akustik Lindacher verpachtet wird, kostet die Stadt fast 400 000 Euro. Für die Räume der geplanten drei Arztpraxen und eine Hausmeisterwohnung werden 1,38 Millionen Euro fällig.

Die Stadt möchte weitere Fachärzte ansiedeln

Mit den Arztpraxen will Rutesheim vor allem Fachärzte ansiedeln. In die eine wird der für die Dauer der Baustelle in Container auf dem Rathausplatz umgezogenen Hals- Nasen- Ohrenarzt Igor Lissakowitsch einziehen. „Für einen andere sind wir mit einem Orthopäden im Gespräch“, sagte der Bürgermeister dem Gemeinderat. Auch eine Zahnarztpraxis habe Interesse an den Räumen bekundet und stehe in der Warteschlange.

Doch damit ist der Investitionsteil der Stadt noch nicht abgeschlossen. „Weitere 1,7 Millionen Euro kommen noch hinzu“, rechnet Kämmerer Joachim Sinn vor. Darin sind Posten enthalten, wie etwa die 140 000 Euro, die der Abbruch der Gebäude an der Schillerstraße gekostet hat. Auch die Erschließungskosten, die Außenanlagen, die Möblierung fallen darunter – insgesamt ergibt das rund vier Millionen Euro städtischer Anteil an dem Großprojekt.