Beim Sommerferienprogramm auf dem Perouser Modellflugplatz können die Kinder Flugobjekte bauen. Das Schönste wird prämiert.

Rutesheim - Rutesheim - Am Perouser Modellflugplatz sind die Buben und Mädchen unter einem Pavillon an diesem heißen Mittag vor der Sonne gut geschützt. Sobald sie sich ein Flugzeugmodell ausgesucht haben, fangen sie auch schon an, es zu bemalen. Sie sind Teilnehmer des Rutesheimer Sommerferienprogramms, bei dem der Modellflug-Club aus Perouse Einblick in die Welt des Modellbauens gewährt.

 

Insgesamt 30 Kinder nehmen an dem Kurs teil. Und wer gedacht hat, dass dies reine Sache der Jungen wäre, täuscht sich gewaltig. Viele Mädchen sind darunter und bemalen die Modelle konzentriert.

Im vergangenen Jahr waren Kinder ab sechs Jahren dabei, diesmal mussten sie bereits acht sein. „Sonst sind die Teilnehmer zu jung und werden zu schnell müde“, sagt die Vorsitzende Kathrin Betsch. Elf Mitglieder des Vereins stehen der jungen Schar mit Rat und Tat zur Seite. Dabei kostet es nicht mal viel, wenn man später sein Modell segeln lassen möchte. Gerade einmal einen Tagesbeitrag von drei Euro müssen sie dafür aufbringen.

Fester Bestandteil im Sommerferienprogramm

Der Flugmodellbau ist schon seit Jahren fester Bestandteil im Ferienprogramm. Bisher fand die Veranstaltung nur einmal wegen schlechten Wetters in der Gemeindehalle Perouse statt. Hauptziel für den Verein ist es, mehr aktive und vor allem jüngere Mitglieder zu gewinnen.

Der zwölfjährige Sven gestaltet sein Modell zu einem Lufthansa-Flugzeug um. Selbst geflogen ist er bisher nur einmal. Aber als sein Papa Geburtstag hatte, war die ganze Familie auf einer Flughafenführung, erzählt er. „Juhu, mein Flieger ist fertig“, ruft der Zwölfjährige und lacht. Die Modelle entstehen aus bereits vorgefertigten Sperrholzteilen. Beim Zusammenbauen dürfen die Kinder helfen. Mit Bastelkleber werden die Einzelteile zusammengeheftet und dann mit kleinen Schrauben fixiert, bis der Kleber getrocknet ist. Das Sperrholz ist überaus stabil, daher kann auch kein Flieger so leicht kaputtgehen.

Vier verschiedene Modelle stehen zur Auswahl. Beim Normalflug-Modell sind die Tragflächen rechts und links angebracht, die Leitwerke hinten ebenfalls. Das Scheiben-Modell besitzt keine herkömmlichen Tragflächen: Auftrieb erhält der Flieger eben über eine Scheibe. Jeder Teilnehmer darf zwei Modelle bauen, für mehr reicht die Zeit nicht. „Heutzutage sind die Kinder nur noch auf Youtube unterwegs und schauen sich dort Videos von Drohnen an. Aber Zeit, um ein Flugmodell zu bauen, haben sie nicht“, erläutert Robert Zimmermann, der für Finanzen und Verwaltung im Modellflug-Verein zuständig ist.

Die zehnjährige Stella, halb Engländerin, halb Deutsche, hat ein Scheiben-Modell ausgewählt. Auf der einen Seite hat sie eine Weltkugel aufgemalt, denn ihr Flieger soll die ganze Welt umkreisen. Auf die andere malt sie Symbole, die für die verschiedenen Länder stehen. So bekommt Japan zum Beispiel einen Kirschblütenbaum. Stella und ihre Eltern sind bereits im Verein Mitglied. Sie hilft auch gerne einem anderen Jungen, der eine England-Flagge auf der einen Seite seines Fliegers haben möchte. Stella ist schon öfter mit ihren Eltern über den Ärmelkanal geflogen.

Für die drei schönsten Flieger gibt es ein Extra-Geschenk

Anders geht es da dem elfjährigen Julius: „Ich war bisher nur in einer Flugzeugausstellung“, erzählt er und bastelt gerade an einem Airbus. Nächstes Jahr geht’s für Julius zum ersten Mal per Flugzeug in den Urlaub, das kann er kaum erwarten. Er findet das Sommerferienprogramm ziemlich cool, hat schon einen Tischtenniskurs besucht und wird auch bei der Stadtranderholung dabei sein.

Sehr unterschiedlich ist die Bemalung der Modellflieger: Manche zeigen bekannte Embleme von Fluggesellschaften, der eine oder andere Junge bevorzugt Camouflage-Muster, Mädchen bemalen die Rümpfe eher in Rosa und Lila.

Als Besonderheit gibt es dieses Jahr erstmals eine Tombola. Die Preise stehen schon auf einem Tisch bereit, zu gewinnen gibt es unter anderem einen Rucksack, kleine Segelflieger, einen Malkasten, Mausschlüsselanhänger und ein Pferdequiz. Die drei schönsten Flieger werden mit einem extra Geschenk belohnt. Besonders beliebt ist der große Segelflieger. Den bestaunen die Kinder, solange ihre Sperrholzteile trocknen. Die Geschenke wurden vom Verein und der Kreissparkasse spendiert. Zum Abschluss gibt’s für jeden noch eine Wurst.