In Perouse sollen 27 Klein-Apartments und in Rutesheim 24 gebaut werden. Der Technische Ausschuss hat grünes Licht gegeben.

Rutesheim - Die Zielgruppe sind Langzeitgäste, die im Umland arbeiten, vielleicht auch Touristen und Geschäftsreisende. Ideal für diese sind Gästehäuser, die mit klassischen Hotels nicht zu vergleichen sind. Diese sogenannten Boarding-Houses bieten kleine Apartments an, die mit Dusche, WC und Küche ausgestattet sind.

 

Ein solches Vorhaben soll nun in Perouse auf dem Areal Henri-Arnaud-Straße 13 bis 19 verwirklicht werden. Der Technische Ausschuss des Gemeinderates hat in seiner jüngsten Sitzung dem Bauantrag mehrheitlich zugestimmt.

Jetzt geht’s an die Details

Im Rutesheimer Rathaus liegen im Bauamt derzeit zwei Gesuche für solche Gästehäuser vor – eines in Rutesheim in der Dieselstraße und eines in Perouse in der Henri-Arnaud-Straße. Der zuständige Technische Ausschuss des Gemeinderates hatte seinerzeit für beide sein Einverständnis gegeben. Allerdings wurden den Investoren in beiden Fällen mehrere Planänderungen auferlegt.

Diese hat nun auch der Bauherr für das Projekt im Perouser Ortskern vorgenommen. Die alten Gebäude sind inzwischen abgerissen, sodass dem Vorhaben zumindest baulich nichts mehr im Wege steht. Das Areal an der Henri-Arnaud-Straße in Perouse ist schon öfter Gegenstand von Bauanfragen gewesen. Bisher war ein giebelständiges Gebäude an der Henri-Arnaud-Straße 13 vorgesehen, mit einem Querbau auf der Osthälfte des Grundstücks (Henri-Arnaud-Straße 15).

Waldensercharakter erhalten

Dann kam eine Anfrage für ein Boarding-House mit 14 Wohnungen. Ein gemeinsamer Innenhof sollte entstehen, um den drei Gebäude herum gruppiert werden. Die Stellplätze werden in einer Tiefgarage untergebracht. Seinerzeit hat sich im Ausschuss die Frage aufgetan, ob die Gebäude an der Henri-Arnaud-Straße giebelständig oder traufständig zu dieser Straße stehen sollen. Der Antrag des Bauherren auf „traufständig“ wurde abgelehnt. Die Mitglieder des Ausschusses wollten unbedingt dem Waldensercharakter von Perouse Rechnung tragen und legten dem Bauherr auf, die Häuser mit dem Giebel zur Straße auszurichten. Das ist nun geschehen.

Allerdings entstehen nun vier dreigeschossige Gebäude, weil ein weiteres Grundstück hinzukam. Insgesamt sollen 27 kleine Wohnungen untergebracht werden, die vorwiegend für eine Person gedacht sind. Die Häuser werden mit einem Laubengang verbunden. Drei Gebäude stehen mit dem Giebel zur Henri-Arnaud- Straße. Zusammen bilden sie ein Ensemble, dass einen Innenhof entstehen lässt. „Das ist ein gutes Projekt“, bewertet der Stadtbaumeister Bernhard Dieterle-Bard das Vorhaben. „Auch die Förstlestraße wird aufgewertet, denn es entsteht mehr Platz, und neue Sichtbeziehungen tun sich auf“, sagt der Fachmann, der die Pläne präsentiert hat.

Wohnraum wird gebraucht

„Mit diesem Projekt wird dringend notwendiger Wohnraum, auch für diese Zielgruppe, geschaffen“, wirbt die Bürgermeisterin Susanne Widmaier für das Gästehaus in Perouse. Während der Perouser Stadtrat Ulrich Schenk (UBR) den Gebäudekomplex für zu mächtig für den Waldenserort findet – und sich deshalb bei der Abstimmung der Stimme enthielt – ist sein Perouser Kollege Ulrich Servay (BWV) davon überzeugt, dass die Häuser sich gut in die umgebende Bebauung einfügen.

In einer vorangegangenen Sitzung hat der Technische Ausschuss auch dem Bau von 24 Klein-Apartments in der Dieselstraße in Rutesheim zugestimmt. Somit laufen nun für beide Projekte die Baugenehmigungsverfahren, in denen nun die Details geprüft werden.