Die Verfolgungsjagd geht über zehn Kilometer. Der Mann konnte noch nicht gefasst werden.

Heimsheim/Rutesheim - Eine Verfolgungsfahrt über mehr als zehn Kilometer hat sich ein bislang unbekannter Motorradfahrer am Dienstagnachmittag mit der Polizei geliefert. Aufgefallen war der Unbekannte zwei Polizeibeamten, die mit einem Zivilwagen gegen 16 Uhr Streife auf der A 8 fuhren. Der Mann hatte sich in Rennmanier stromlinienförmig nach vorne über den Tank des Motorrads gebeugt, während er zwischen den Anschlussstellen Leonberg-West und Rutesheim unterwegs war, berichtet die Polizei. Im weiteren Verlauf verließ er die Autobahn dann in Richtung Rutesheim. Nachdem er sich auf der Linksabbiegespur in Richtung Perouse eingeordnet hatte, sollte er einer Kontrolle unterzogen werden.

 

Die Beamten setzten sich rechts neben ihn und forderten den Motorradfahrer mittels Anhaltekelle auf, ihnen zu folgen. Doch diese Weisung ignorierte der Mann. Stattdessen bog er nun nach rechts auf die Pforzheimer Straße ab und fuhr im Anschluss durch Rutesheim. Der Zivilwagen, an dem Blaulicht und Martinshorn eingeschaltet waren, nahm die Verfolgung umgehend auf. Weitere Streifenwagenbesatzungen und ein Polizeihubschrauber wurden ebenfalls hinzugezogen. In der Goethestraße musste eine Gruppe von Kindergartenkindern auf eine Wiese ausweichen, da der Motorradfahrer einen Fuß- und Radweg nutzte. Am Ende dieses Wegs kam es fast zu einem Unfall zwischen dem Unbekannten und einem silbernen Pkw. Die Verfolgung ging schließlich weiter über einen Feld- und Waldweg am Ende des Weilerwegs, dann auf die Kreisstraße 1013 Richtung Perouse und schlussendlich über die Landesstraße 1118 und die L 1134 in Richtung Heimsheim. Auf dieser Strecke war der Motorradfahrer die meiste Zeit mit mehr als 100 Stundenkilometern unterwegs und gefährdete unterwegs weitere Verkehrsteilnehmer. Zudem überfuhrt er noch eine rote Ampel. Am Ortseingang von Heimsheim verloren die Beamten im Zivilwagen den Motorradfahrer schließlich aus den Augen.

Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass die schwarze Suzuki, Typ GS 500, mit Pforzheimer Kennzeichen (PF-) Mitte Oktober in Pforzheim als gestohlen gemeldet worden war. Der Fahrer des Motorrads war mit einem schwarzen Helm mit unverspiegeltem Visier ausgestattet. Er trug eine schwarze Jacke, ähnlich einer Bomberjacke. Aus dem Kragen hinten schaute eine graue Kapuze hervor. Außerdem hatte der Mann eine Jeans an. Der Fahrer selbst dürfte jünger als 30 Jahre alt, zwischen 1,70 und 1,75 Meter groß und eher schmächtig bis sportlich sein. Die Verkehrspolizeidirektion Ludwigsburg, Telefon 07 11 / 68 69-0, bittet insbesondere Verkehrsteilnehmer, die durch die riskante Fahrweise des flüchtenden Motorradfahrers gefährdet oder gar geschädigt wurden, sich zu melden.