Beim Ortsverschönerungswettbewerb in Rutesheim bewertet Manfred Nuber als Mitglied der Jury die blumigen Vorgärten. Er ist der Fachberater für Obst- und Gartenbau beim Landratsamt Böblingen.

Rutesheim - Wenn prachtvoll bepflanzte Gärten und mühevoll hergerichtete Einfahrten das Stadtbild zieren, ist es wieder so weit. Der Ortsverschönerungswettbewerb verleiht Rutesheim auch in diesem Sommer neuen Glanz. Manfred Nuber, der Fachberater für Obst-und Gartenbau, ist Mitglied der Bewertungskommission. Er erklärt die Regeln und erläutert die Tradition des Gartenwettbewerbs.

 

Herr Nuber, wer ist für die Bewertung der Gärten zuständig?
In der Kommission sitzen etwa sechs bis acht Leute, darunter der Erste Beigeordnete Martin Killinger, der Stadtrat Wolfgang Diehm und Vertreter des Obst- und Gartenbauvereins.
Worauf wird bei der Bewertung geachtet?
Es zählt der Gesamteindruck. Früher war der Wettbewerb mal ein reiner Blumenschmuckwettbewerb. Jetzt beziehen wir alle Faktoren wie die Fassade, Hofeinfahrt und die verwendeten Materialien mit ein. Immer wichtiger wird auch der ökologische Aspekt. So gehen die Begrünung von Fassaden und Dächern oder eine nichtversiegelte Hofeinfahrt mit Kies positiv in die Bewertung ein. Auch achten wir darauf, dass ein Garten nicht völlig steril mit Pinzette und Nagelschere gepflegt ist – ein hervorguckender Löwenzahn spiegelt nur die Natürlichkeit wider.
Wie hat man sich die Begutachtung so vieler Gärten vorzustellen?
Wir fahren morgens um sieben Uhr mit einem Feuerwehrauto oder einem City-Bus durch die Stadt und brauchen bis zum Abend. Dabei schauen wir uns links und rechts die umliegenden Einfahrten und Gärten an. Nur die Gärten, die von der Straße aus gut öffentlich sichtbar sind, können in die Bewertung miteinbezogen werden. Jeder von uns schlägt eine Bewertung von einem bis zehn Punkten vor, und wir diskutieren dann gemeinsam.
Worin sehen Sie die Funktion von Verschönerungswettbewerben?
Eine Kommune ist bei der Pflege des Stadtbildes auf die Mitarbeit ihrer Bürger angewiesen. Alleine könnte sie das überhaupt nicht stemmen. Besonders wichtig finde ich deshalb die Abschlussveranstaltung im Herbst, bei der die ersten drei Plätze für die schönsten Gärten bekannt gegeben werden. Als Preis für ihre Mühe dürfen sich die Gewinner eine Pflanze ihrer Wahl aussuchen. So kann man den Bürgern einfach Danke sagen.