Die Stadtranderholung erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Bürgermeisterin Susanne Widmaier würdigt den beispielhaften Einsatz der zahlreichen jugendlichen Helfer.

Rutesheim - Gemessen an der Lautstärke des Beifalls und der Rufe der Zustimmung der 230 Kinder und Jugendlichen in der Mensa des Schulzentrums, müssen die zwei Wochen Stadtranderholung allen einen Riesenspaß bereitet haben. Getoppt an Intensität wurde das Ganze nur noch vom Dankes-Applaus für den Initiator und Organisator Stephan Wensauer.

 

Dem Stadtjugendreferenten galten auch die ersten Worte des Lobes in der Rede der Bürgermeisterin Susanne Widmaier, die die Stadtranderholung offiziell abschloss und den 67 Betreuern und Helfern für ihren Einsatz dankte. Dabei nutzte sie explizit die Gelegenheit, sich besonders bei den sechs Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus der Partnerstadt Perosa Argentina zu bedanken, die ebenfalls mitgeholfen haben.

Manche der Kinder wechseln später auch die Seiten

„Ich fand es immer toll und habe in all den Jahren nur gute Erfahrungen gemacht“, antwortet der Zehntklässler Jan Moriconi, warum er dieses Jahr die Seiten gewechselt hat, „ich kann gut mit den Kleineren umgehen und meine jüngere Schwester ist auch in der Jugendfreizeit mit dabei.“ Von der ersten Stadtranderholung 2011 bis zur siebten im Sommer 2017 war der Realschüler als Teilnehmer dabei und sammelte nun als Betreuer erste Erfahrungen. „Wir haben viel gemeinsam unternommen, Ausflüge gemacht, gespielt, gebastelt, getanzt, gemeinsam gegessen, Sport gemacht“, erzählt der Jugendliche, der einmal visueller Gestalter bei Ikea werden will und sich bereits beworben hat.

„Die Betreuer sind Schüler, Azubis, Studenten, manche sind schon länger dabei, einige das erste Mal, die Jüngsten sind gerade 16, aber was sie leisten, ist harte Arbeit, die zwei Wochen Durchhaltevermögen fordert“, sagt Wensauer. Es sei kein Ferienjob, sondern es stecke bei allen viel  Herzblut dahinter, denn die 250 Euro Vergütung seien eher ein Taschengeld.

Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Konzentration sind wichtig

Aber trotzdem stünden Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Konzentration ganz oben auf der Liste der Anforderungen, sagt der Stadtjugendreferent. „Für viele ist es eine ganz neue Erfahrung, Verantwortung zu übernehmen, zwei Woche am Stück von morgens bis abends durchzuhalten, an die eigenen Grenzen zu stoßen“, sagt Stephan Wensauer. Andererseits kann er sich auf so erfahrene Helferinnen wie Karin Wörle verlassen. Sie managt seit der ersten Stadtranderholung, als gerade mal 60 Kinder teilgenommen haben, die aufwendige Verpflegung von 300 hungrigen Mäulern mit einem Frühstück, einem Mittagessen und einem Nachmittags-Snack. „Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie sich die jungen Leute einsetzen, und darum muss man sie dabei unterstützen“, sagt die Frau, die laut Wensauer morgens als Erste auf dem Gelände ist und es abends mit ihm verlässt, wenn er alles abgeschlossen hat.

Den Kindern und Jugendlichen – bei 230 Teilnehmern gibt es je eine Freizeit für 18 Vorschulkinder, eine für Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse und eine für die fast 50 Fünft- und Sechstklässler – steht das gesamte Schulgelände, mehrere Klassenräume, die Mensa und die Sporthallen zur Verfügung. Alles inklusive kosten die zwei Wochen 110 Euro pro Kind.

Wahrscheinlich geht der eine Wunsch der Bürgermeisterin, dass alle sich mit leuchtenden Augen an die zwei Wochen erinnern mögen, in Erfüllung. Aber der zweite, dass alle auch beim nächsten Mal mit dabei sind, tut es bestimmt. „Auch bei uns gilt, nach der Stara ist vor der Stara, die ersten Anfragen für 2019 sind schon eingegangen“, verrät Stephan Wensauer.