In seinem aktuellen Film „The Big Short“ zeigt sich der Hollywood-Star Ryan Gosling als dauergewellter Wall-Street-Händler. Im Gespräch mit StZ-Autor Patrick Heidmann spricht er über Perücken und sein Talent als Regisseur.

Zweieinhalb Jahre ist es her, dass Ryan Gosling in „Only God Forgives“ das letzte Mal auf der Leinwand zu sehen war. Jetzt kehrt er (mit ungewohnter Optik) in der unterhaltsamen Wall-Street-Geschichte „The Big Short“ in die Kinos zurück. In der Zwischenzeit hat der 35-jährige Kanadier mit „Lost River“ sein Regiedebüt vorgelegt und wurde Vater einer Tochter. Ob er von deren Mutter Eva Mendes inzwischen getrennt ist, wie die Klatschpresse vermutet, verriet er beim Interviewtermin in New York nicht. Dafür gab er Ausblicke in seine berufliche Zukunft.
Mr. Gosling, bevor wir zu den wirklich wichtigen Themen Ihres neuen Films „The Big Short“ kommen, erklären Sie bitte Ihren – sagen wir mal: ungewöhnlichen – Look!
Sie meinen die Haare? Ich habe immer schon von einer Dauerwelle geträumt! Aber das war natürlich eine Perücke, die mich jeden Morgen eine halbe Stunde gekostet hat. Mir hat das super gefallen, denn ich hatte noch nie eine Rolle gespielt, für die so etwas nötig war. Als mein Kollege Steve Carell mich so das erste Mal am Set sah, fielen ihm fast die Augen aus. Und danach hat er mir verboten, mir – und ihm – so etwas jemals wieder anzutun.
Auch Ihr Teint ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Warum war diese Veränderung überhaupt nötig?
Zum einen basiert meine Figur ja auf einem realen Investmentbanker, an dem wir uns optisch zumindest ein bisschen orientiert haben. Aber zum anderen war es unserem Regisseur Adam McKay wichtig, dass diese Wall-Street-Welt trotz Anzügen und Haargel nicht einfach nur glatt oder sexy wirkt. In unserem Film sollte das kein anonymes, undurchdringbares Mysterium bleiben, sondern die Menschlichkeit des Systems sollte sichtbar werden und damit eben seine Fehlbarkeit. Nicht nur in Sachen Bräunungsspray.