Jeder Euro, der bei dem Projekt gespart wird, verbessert die Wirtschaftlichkeit – und auch die Chancen, an den Zuschusstöpfen von Bund und Land überhaupt zum Zug zu kommen, sagt StZ-Redakteur Sascha Schmierer.

Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Stuttgart - Auf den ersten Blick scheint die geplante Verlängerung der S 2 auf den Fildern unter keinem guten Stern zu stehen. Erst mussten die SSB zugeben, dass der ursprünglich ins Auge gefasste Zeitplan allzu ehrgeizig kalkuliert war. Von einer Fertigstellung der 3,9 Kilometer langen Zusatzstrecke im Jahr 2018 kann keine Rede mehr sein, frühestens im Jahr 2021 werden zwischen Filderstadt und Neu-hausen die ersten Nahverkehrszüge rollen.

 

Die zweite Hiobsbotschaft ließ nicht lange auf sich warten: Bei einer genaueren Untersuchung der Schienenstrecke stellte sich heraus, dass 92 Millionen Euro für den Bau nicht reichen und statt dessen mit 125 Millionen Euro gerechnet werden muss.

Jetzt steht als dritter Negativpunkt auf der Liste, dass es zumindest teilweise nur eine eingleisige Lösung geben wird. Statt sich mit zwei Schienensträngen alle Optionen auf einen verbesserten Fahrplantakt offen zu halten, werden unterm Kostendiktat mehrere einspurige Abschnitte geplant. Das kann man als Schmalspurlösung verstehen. Vor Ort löst das die berechtigte Frage aus, ob das Ziel, in einem ebenso dicht besiedelten wie staugeplagten Raum eine attraktive Nahverkehrsverbindung zu schaffen, aus dem Blickfeld gerät.

Das Problem ist, dass den Planern kaum eine andere Wahl bleibt. Schon jetzt steht der S 2-Ausbau unter dem Vorbehalt, ob die erhofften Fördergelder auch tatsächlich fließen. Jeder Euro, der bei dem Projekt gespart wird, verbessert die Wirtschaftlichkeit – und auch die Chancen, an den Zuschusstöpfen von Bund und Land überhaupt zum Zug zu kommen.