Der baden-württembergische Tunnelbauer Herrenknecht will helfen, die in der Höhle in Thailand eingeschlossenen Kinder zu retten. Vielleicht werden die Experten aber gar nicht mehr gebraucht.

Schwanau - Der baden-württembergische Tunnelbohrer Herrenknecht hat Spezialisten an den Unglücksort des Höhlendramas in Thailand geschickt. Dort hätten sie zunächst geprüft, ob sie mit Bohrungen bei der Rettung der in einer Höhle eingeschlossenen Jugendfußball-Mannschaft helfen könnten, sagte ein Sprecher des Weltmarktführers am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

 

Zuvor hatte die „Bild am Sonntag“ berichtet, Fachleute von Herrenknecht stünden bereit, um zunächst ein Loch zur Luftzufuhr in die Höhle zu bohren, in der die Jugendlichen durch einen Wassereinbruch eingeschlossen wurden. Danach hätte man eventuell ein Loch bohren können, durch das Wasser aus der Höhle ablaufe, erklärte der Konzernchef Martin Herrenknecht (76) der Zeitung. Allerdings hätte dies 8 bis 14 Tage dauern können.

Am Samstag am Unfallort angekommen

Am Samstag seien die Herrenknecht-Experten am Unfallort angekommen. Allerdings begann am Sonntag ein international besetztes Team von Spezialtauchern mit einem Versuch, die zwölf Jungen und ihren Trainer aus der Höhle herauszuholen. An der Aktion seien die Spezialisten des Unternehmens nicht beteiligt gewesen. „Auch wir bei Herrenknecht hoffen sehr, dass die Rettungsaktion erfolgreich verläuft“, sagte Unternehmenssprecher Achim Kühn.

Martin Herrenknecht, der Gründer der Tunnelbohrfirma, übte in der Vergangenheit Kritik an Stuttgart 21. Sein Unternehmen wirkte unter anderem an der Bohrung des Gotthardtunnels und des Brenners mit.