Der Kreisbrandmeister Michael Reick sowie 40 Feuerwehrleute aus den umliegenden Orten haben bei einer Begehung ausgelotet, ob das Rettungskonzept der Bahn für Notfälle an der Baustelle am Steinbühltunnel auch umsetzbar ist.

Hohenstadt - Es ist ein ständiges Abwägen und Nachjustieren.“ Am Montagabend haben der Kreisbrandmeister Michael Reick sowie 40 Feuerwehrleute aus den umliegenden Orten erstmals die Tunnelbaustelle an der neuen ICE-Trasse Stuttgart-Ulm bei Hohenstadt begangen. Es ging darum, auszuloten, ob das Rettungskonzept der Bahn für Notfälle an der Baustelle am Steinbühltunnel auch umsetzbar sei.

 

Im Notfall ist die freiwillige Feuerwehr gefragt

Reick hatte wie berichtet Alarm geschlagen, nachdem die Arbeiten im Tunnel rasant voranschritten. Die lokalen Feuerwehren, seien für Einsätze in 200 Meter tiefen Stollen nicht mehr gerüstet, hatte er gewarnt. Ein aus ihrer Sicht schlüssiges Rettungskonzept, das sämtliche Vorgaben erfülle, hatte die Bahn zwischenzeitlich vorgelegt.

Das Konzept beinhaltet eine Vielzahl von Maßnahmen, angefangen von der Aufstellung von Rettungscontainer, dem Aufbau digitaler Funkverbindungen in den Tunnelröhren und dem Einsatz von Maschinen mit Selbstlöschanlagen bis zum Aufbau einer Tunnelrettungswehr, die sich aus speziell ausgebildeten Arbeitern des Bauunternehmens rekrutiert. Dennoch sollen im Notfall auch die örtlichen Feuerwehren helfen.

Floriansjünger benötigen mehr Luft

„Wir haben am Montagabend unter anderem die Funkverbindung unter Tage getestet, aber auch festgestellt, dass für die Retter mit den Atemschutzgeräten der Feuerwehr bei einer Strecke von 200 Metern definitiv die Grenze ist. Wir sollen nun andere Atemschutzgeräte mit einer größeren Reichweite bekommen“, sagt Reick.

Er beurteilt die Lage nach wie vor kritisch. „Die Sicherheitsmaßnahmen sind auf Kante genäht. Mit jedem Fortschritt der Baustelle muss man das Konzept anpassen.“ Es dauere noch eine ganze Weile, bis die Rettungswehr komplett aufgebaut sei.

Gemeinsame Übungen geplant

Sowohl die Bahn als auch der Kreisbrandmeister sprechen jedoch auch von einem ganz normalen Abstimmungsprozess. Dieser soll intensiviert werden. „Wir werden nun jede Woche ein Treffen haben und auch gemeinsame Übungen“, so Reick. Aus seiner Sicht wird es noch einige Monate dauern, bis auf der Baustelle für die rund 4,7 Kilometer langen Tunnelröhren im Bauablauf und somit auch bei den Sicherheitsmaßnahmen Kontinuität einkehrt.