Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)
Verlassen wir Stuttgart, schauen nach Berlin. Ihr Nachfolger als Cheflobbyist bei der Bahn, Ronald Pofalla, ist mittlerweile als Infrastrukturvorstand für Stuttgart 21 zuständig. Hat er sich bei Ihnen gemeldet und sich über den Stand der Dinge aufklären lassen?
Wir stehen in regelmäßigen Kontakt seit unseren gemeinsamen Zeiten im Bundestag. Ronald Pofalla weiß sehr genau über Stuttgart 21 Bescheid, und er lässt sich regelmäßig von den Projektmanagern berichten. Die Bahn hat viele Baustellen, Stuttgart 21 ist nach wie vor die größte davon.
Fakt ist aber, dass mit Grube und Kefer zwei den Bahnvorstand verlassen haben, die Stuttgart 21 aus dem Effeff beherrschten.
So ein Projekt wäre aber schon falsch aufgestellt, wenn es an einzelnen Personen hängen würde. Gleichwohl ist es natürlich schade, wenn so profunde Kenner abhandenkommen.
Sie werden im kommenden Jahr 70. Das Projekt wird frühestens 2021, eher wohl 2023 fertig – dann sind Sie 73 beziehungsweise 75 Jahre alt und weiterhin als Vereinsvorstand tätig?
Meine Frau hat mir erklärt, man solle mit 70 keine weitreichenden Pläne mehr machen. Das Wichtigste ist: Wenn du gesund bist, kannst du auch in diesem Alter noch viel bewegen. Ich habe hier ein perfekt eingespieltes Team, das macht einem hier die Arbeit leicht. Ich habe einen Vertrag bis 2020 – und wer weiß, wie dann die Vorstellungen der Vereinsmitglieder aussehen.
Und Ihre neue Eigenschaft als Ehrenbürger Ihrer Heimatstadt Oberkochen steht dem auch nicht entgegen?
(Lacht.) Im Gegenteil. Wahrscheinlich bin ich deshalb Ehrenbürger geworden. Welcher Oberkochener kann schon sagen, dass er in Stuttgart die Kohlen aus dem Feuer holt? Im Ernst: Ich freue mich sehr über die Ehrung.