Nach einer überraschenden Wendung im Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart werden bei der S-Bahn nach Bernhausen die Karten neu gemischt. Reaktionen aus Filderstadt.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Filderstadt - Die Erleichterung in Filderstadt ist groß nach der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses des Verbands Region Stuttgart. Für manchen überraschend hatten die Fraktionen einem Ansinnen der Verbandsverwaltung nicht zugestimmt. Die Grünen hatten zunächst in einem Antrag gefordert, dass der 15-Minuten-Takt für die S-Bahn nach Filderstadt bereits zum Fahrplanwechsel 2021 eingeführt werden solle. Daraufhin hatte die Verwaltung dem Ausschuss empfohlen, dies abzulehnen. Man müsse zunächst den Zielfahrplan für Stuttgart 21 abwarten, hieß es unter anderem. Immerhin würden sich die S-Bahnen künftig die Gleise mit Regionalzügen teilen, das habe auch auf den S-Bahnverkehr Auswirkungen, die man aktuell noch nicht absehen könne. Der Ausschuss folgte diesem Vorschlag indes nicht, sondern fordert stattdessen vertiefte Untersuchungen dazu.

 

OB aus Filderstadt zeigt sich erleichtert

Aus Filderstädter Sicht bedeutet dies: Hoffnung darauf, dass der 15-Minuten-Takt vielleicht doch bald kommen könnte. In einem ausführlichen Brief hatte sich OB Christoph Traub im Vorfeld der Ausschusssitzung an die Fraktionen gewandt und harsche Kritik an der Haltung der Verbandsverwaltung geübt. Dass die Fraktionen die Verwaltung nun zunächst gebremst hätten, wertet Traub als Erfolg. „Ich habe die Entscheidung positiv aufgenommen“, sagt der OB. „Insbesondere die Breite der Beschlussfassung über alle Fraktionen zeigt mir, dass sich die Regionalversammlung nochmals inhaltlich mit dem Thema auseinandersetzt.“ Damit bestehe weiterhin die Chance auf ein zeitnahes Umsetzen des 15-Minuten-Taktes.

Auch von der SPD-Fraktion im Gemeinderat von Filderstadt kommt postwendend ein Statement. „Wir sind froh, dass die Verwaltung des Verbandes im Verkehrsausschuss mit ihrer hinhaltenden Verhinderungspolitik einmütig von den Fraktionen gestoppt worden ist“, wird Walter Bauer, der Fraktionsvorsitzende, in einer Pressemitteilung zitiert. Bauer stellt zudem ein weiteres Mal die Pläne in Frage, dass auf den Gleisen künftig Mischverkehr unterwegs sein solle. Dieses Konzept sei nachweislich untauglich.