Was sich bereits angedeutet hatte, ist nun amtlich: Bund und Land schießen deutlich mehr Geld zur S-Bahn-Verlängerung zu. Was heißt das für Filderstadt?
Kostenentwicklung – wer dieses Wort im Zusammenhang mit Bauprojekten hört, geht lieber in Deckung, denn gemeinhin heißt das, dass es teurer wird. Die Verwaltung in Filderstadt und der Gemeinderat haben nun aber erfahren, dass es manchmal auch günstiger wird. Konkret geht es um die Kosten, die die Stadt anteilig zur S-Bahn-Verlängerung nach Neuhausen beisteuern muss.
Laut dem Kämmerer Georg Braunmüller gibt es deutlich mehr Geld von Bund und Land nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Das hatte sich zuletzt schon abgezeichnet, der Zuwendungsbescheid liegt nun aber vor, und die Finanzierungspartner profitieren merklich von einer zwischenzeitlich geänderten Förderstruktur. Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr als Reaktivierungsvorhaben ins Bundesprogramm aufgenommen. Dadurch ergeben sich deutliche Zuschusserhöhungen bei den Bau- und auch den Planungskosten.
So werden die Kosten aufgeteilt
Tatsächlich übernehmen Bund und Land demnach 186 der 210 Millionen Euro, die an Infrastrukturkosten anfallen. Den Rest müssen der Verband Region Stuttgart, der Landkreis Esslingen sowie die Kommunen Filderstadt und Neuhausen finanzieren. Die Region übernimmt dabei zwei Drittel. Der Rest wird wie folgt unter den kommunalen Zuschussgebern aufgeteilt: Landkreis Esslingen 50 Prozent, Filderstadt und Neuhausen je 25 Prozent. Der Anteil für die Kommunen beträgt also jeweils rund zwei Millionen Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Fahrzeugbeschaffung von jeweils rund zwei Millionen Euro und der kapitalisierte Betriebskostenzuschuss von je rund 1,2 Millionen Euro.
In Summe wird Filderstadt also 5,2 Millionen Euro am 210-Millionen-Euro-Projekt S-Bahn-Verlängerung zahlen. „Für die Stadt bedeutet das ein erhebliches Plus“, sagte Georg Braunmüller in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Und das Beste ist: Die Kosten werden festgeschrieben. Das heißt, dass sämtliche Kostenrisiken, die sich aus dem Bau der S-Bahnverlängerung ergeben können, abgedeckt sind, und auch die Fahrzeugbeschaffungskosten und der Betriebskostenzuschuss sind pauschaliert fixiert. „Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung.“