Nach erheblichen Störungen schickt die DB Regio die Züge des neuen Typs ET 430 zurück an den Hersteller Bombardier. „Weitere Beeinträchtigungen des Betriebs können wir im Sinne unserer Kunden nicht mehr akzeptieren“, sagt S-Bahn-Sprecher Hans-Albrecht Krause – und nimmt den Hersteller in die Pflicht.

Stuttgart - Die S-Bahn-Fahrgäste in der Region Stuttgart können aufatmen: Die neuen S-Bahnen vom Typ ET 430 werden nicht mehr eingesetzt. Nach einer erneuten Panne am störanfälligen Tür- und Trittbrettsystem der Fahrzeuge am Dienstagabend, die zu Zugausfällen und Verspätungen im Berufsverkehr bei den S-Bahnen und Regionalzügen führte, schickt die DB Regio die Züge zurück an den Hersteller Bombardier nach Aachen. Dort sollen die Mängel im Werk beseitigt werden.

 

„Weitere Beeinträchtigungen des Bahnbetriebs, die aus der Unzuverlässigkeit der neuen Züge resultieren, können wir im Sinne unserer Kunden nicht mehr akzeptieren“, sagte Hans-Albrecht Krause, Sprecher der S-Bahn Stuttgart. Da weder die Fehleranalyse noch die in die Wege geleiteten Maßnahmen einen zuverlässigen Einsatz ermöglichten, habe die Geschäftsleitung der S-Bahn Stuttgart diese Konsequenz ziehen müssen. „Die Verantwortung für einen störungsfreien Betrieb liegt beim Hersteller Bombardier“, sagte Krause, der das Unternehmen aufforderte, „umgehend und nachhaltig dafür zu sorgen, dass alle Fahrzeuge störungsfrei funktionieren und in einen vertragskonformen Zustand versetzt werden.

Von 87 bestellten Fahrzeugen sind bisher nur zwölf in Stuttgart

Angefangen hatte die Pannenserie Mitte Juni, als das Tür- und Trittbrettsystem mehrfach ausfiel. Es kam zu massiven Beeinträchtigen des Nahverkehrs und empörten Protesten der Pendler. Im Interview mit der Stuttgarter Zeitung hatte Krause zuletzt Konsequenzen mitgeteilt, etwa die, dass nur noch drei Fahrzeuge eingesetzt würden und ein Techniker von Bombardier zur raschen Fehlerbehebung die Fahrt begleite. Nach der neuerlichen Panne beendete die Bahn nun den Fahrbetrieb völlig.

Die neuen Zuge des Typs ET 430, die pro Stück rund sechs Millionen Euro kosten, sollten eigentlich schon vor mehr als einem Jahr geliefert werden. Doch Produktions- und Genehmigungsprobleme verzögerten die Auslieferung. Von 87 bestellten Fahrzeugen sind bisher nur zwölf in Stuttgart.