Die Freie Waldorfschule plant einen außergewöhnlichen Spielplatz.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Ost - Mit zwei großen Bäumen hat alles angefangen. Diese drohen zu sterben. Besagte Bäume stehen auf dem Schulhof der Waldorfschule an der Uhlandshöhe. Am Hang gegenüber ist ein uralter Spielplatz, der fast noch aus den Anfangszeiten der Schule ist. Auch dieser hat seine besten Zeiten längst hinter sich. „Wir waren uns einig, dass hier etwas passieren muss“, erzählt Christine Fried, Lehrerin an der Freien Waldorfschule. Eltern und Lehrer waren der Meinung: Eine neue Spielfläche muss her. „Da haben wir einfach mal wild Luftschlösser gebaut“, sagt Fried. „Anfangs waren sie riesengroß.“ Klar war allen: Der Spielplatz soll etwas Besonderes werden.

 

Der „Spieltraum“, wie die neue Spielfläche genannt wird, soll ein Ort für den Ausgleich während der unterrichtsfreien Zeit werden. „Unsere Kinder verbringen immer mehr Zeit in und an der Schule“, sagt Manfred Kerler. Dem Vater ist es deshalb ein Anliegen, dass die Schüler einen Rückzugsort haben. Der soll Raum für Bewegung, Ruhe und Entschleunigung bieten.

Mit dem Bau der Anlage ist die Firma Kunst Kultur Konzeption Stuttgart (Kukuk) betraut, die sich auf den Bau von außergewöhnlichen Spiel- und Erlebnisflächen spezialisiert hat. Im Jahr 2012 wurde die Firma Kukuk mit dem baden-württembergischen Landespreis für junge Unternehmen ausgezeichnet, der unter anderem besondere Unternehmenskonzepte prämiert. Das Team der Firma besteht nicht nur aus Schreinern und Architekten, sondern wird zum Beispiel auch durch Künstlern und Pädagogen ergänzt. Auf dem Gelände des bisherigen Spielplatzes hat die Firma eine Spiel- und Bewegungsfläche mit vielen Holz- oder Steinelementen zum Klettern, Rennen, Toben und Kämpfen geplant. Eine große Sandfläche soll Platz für Rollenspiele und kreatives Bauen bieten.

Für die Umsetzung fehlen circa 200 000 Euro

„Die neue Anlage wird zeitgemäß und zukunftsorientiert gestaltet“, erklärt Fried. Die Anlage orientiere sich an modernen, pädagogischen Konzepten. Die Spielfläche bilde zudem den Auftakt zur Neugestaltung der gesamten Schule. Derzeit arbeite man an einem neuen gesamtpädagogischen und architektonischen Konzept, erklärt Fried. Langfristig müsse sowohl das Haupt- als auch das Verwaltungsgebäude erneuert werden.

Luftschlösser sind zwar eine schöne Sache. Schnell war dem Spieltraum-Team jedoch klar, dass die Finanzierung schwer wird. Knapp 200 000 Euro fehlen noch für die Umsetzung. Mit Aktionen versucht das Team und die Schüler nun, Sponsoren und Spender zu gewinnen. Ein Sponsoren-Abend fand diese Woche statt, geplant sind noch ein Flohmarkt, eine Autowasch-Aktion, eine Blumenwoche und ein Spendenlauf. „Schön wäre es, wenn wir Firmen finden, die uns mit ausgefallenen Ideen unterstützen“, sagt der Vater Manfred Kerler.