Die Verkehrsüberwachung hat die Geschwindigkeitsübertretung im Bezirk gemessen und ausgewertet. Schlimme Ausreißer gibt es nicht, aber ein paar Dauerbrenner.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

S-Süd - Der Süden ist durchschnittlich um 4,4 Prozent schneller als der Rest der Stadt, und das ist keine Auszeichnung. 323 Geschwindigkeitsmessungen haben die Verkehrsüberwacher im vergangenen Jahr veranlasst und dabei 5889 Überschreitungen festgestellt – bevorzugt dort, wo langsam gefahren werden soll. Eindeutiger Schwerpunkt der Überwachung war mit 50 Messungen die Etzelstraße, wo Tempo 30 gilt. Anwohner und Mitarbeiter der anliegenden Jugendfarm haben in der Vergangenheit immer wieder moniert, dass sich viele Autofahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Aus diesem Grund ist die steile Piste, die gern zum Rasen und Abkürzen missbraucht wird, im vergangenen Jahr durch Gehwegnasen verengt worden. Die jetzige Messung zeigt, immerhin 12,6 Prozent der Fahrer dort sind immer noch zu schnell unterwegs.

 

Rasen beim Pflegeheim

Mit 34 Messungen wurde auch die Mörikestraße recht dicht kontrolliert, wo ebenfalls eine Tempobeschränkung gilt. Auffällig ist, dass hier sehr viel weniger Verkehr herrscht, obwohl sie eigentlich weit eher als Durchgangsstraße taugt, denn die Etzelstraße. Die Überschreitungsquote lag in der Mörikestraße bei 11,1 Prozent. Sie liegt dabei in etwa gleich auf mit der Hohenzollernstraße, obwohl dort sehr viel weniger Verkehr herrschte, und Schilder eigens darauf hinweisen, dass man wegen der dortigen Alten- und Pflegeheimwohnanlage langsam fahren soll.

Die häufigsten Messungen auf Vorbehaltsstraßen, wo Tempo 50 und an Steigungen Tempo 40 zulässig sind, fanden in der Böblinger Straße statt. Gerne hätten die Verkehrsüberwacher noch einige Male mehr gemessen. „Aber wir haben da schlicht keinen Parkplatz gefunden“, berichtete Behördenchef Joachim Elser jüngst im Bezirksbeirat Süd, was zur allgemeinen Erheiterung beitrug, da viele Anwesende mit diesem Problem vertraut zu sein schienen. Auf der viel befahrenen Strecke hielten sich sehr viel mehr Fahrer an die Vorschriften. Die Überschreitungsquote lag bei vergleichsweise geringen 4,5 Prozent. Ähnlich ist das Ergebnis für die Neue Weinsteige.

Tafeln ausgewertet

Ausgewertet wurden auch die Daten der beiden Geschwindigkeitsanzeigentafeln im Bezirk. Mit mehr als 900 Tagen im vergangenen Jahr nahm die Anzeige in der Immenhofer Straße die meisten Messungen vor. Sie erfasste fast 2,8 Millionen Fahrzeuge, wovon 5,9 Prozent zu schnell fuhren. Die durchschnittliche Geschwindigkeit lag insgesamt bei 34,2 Kilometern in der Stunde. Die Tafel in der Olgastraße erfasste an gut 380 Tagen 1,3 Millionen Fahrzeuge und wies eine stattliche Überschreitungsquote von knapp 21 Prozent auf. Ein Fünftel der Fahrer fassten die Geschwindigkeitsbegrenzung offenbar lediglich als freundliche Empfehlung auf. So lag die Durchschnittsgeschwindigkeit insgesamt bei den dort zulässigen 40 Kilometern in der Stunde.