Im Generationenhaus Heslach ist erstmals mit „Happy Heslach“ der Herbst begrüßt worden.

S-Süd - Im Café Nachbarschaft singt Elke Banabek Jazzklassiker, schwungvoll begleitet von Vladimir Romanow am Klavier. Im Nebenraum malen Kinder, während eine Frau einen Namen in kunstvollen Schwüngen auf ein Papier setzt. Sie gehört zur Ägyptischen Gruppe, die „Malen und arabische Kalligrafie für Groß und Klein“ anbietet, nebst Leckereien aus ihrem Heimatland. Mashi, also Paprika und Weinblätter gefüllt mit Reis, haben die Mitglieder unter anderem aufgetischt, ebenso das Nationalgericht Koschari, bestehend aus gekochten Linsen, Reis, Nudeln, Kichererbsen und Soße. Ein Stockwerk höher im Feiergarten führt die mexikanische Gruppe „¡Baila Mexico!“ Tänze vor, wie sie in und um die Hafenstadt Vera Cruz am Golf von Mexiko Tradition sind. Ihr fröhliches Lächeln steckt an – passend zum Motto „Happy Heslach – Wir feiern den Herbst“.

 

Für alle Generationen und Kulturen

So war das Herbstfest im Generationenhaus Heslach überschrieben, zu dem am Samstag das Gebrüder Schmid Zentrum und das MüZe Süd Familienzentrum die Bürger luden. Außergewöhnlich an „Happy Heslach“ sei, so Sabine Böhringer vom Sozialamt der Stadt Stuttgart, dass es rund 180 Ehrenamtliche aus allen Generationen und Kulturen vorbereitet haben und durchführten: Das Programm konzipierten die multikulturellen Initiativgruppen und -vereine, die regelmäßig im Gebrüder Schmid Zentrum zu Gast sind.

Es leuchtete so bunt wie die Natur derzeit. Bosnische Lieder erklangen, Peruanische Folklore, der One World Chor und der Freie Chor sangen, Underground Soul Cyber tanzte Breakdance, es gab allerlei Theateraufführungen. Das Theater Impuls etwa lockte mit dem Verein für vielfältige Bewegungskultur zum Märchen-Parcour, das Dialogtheater präsentierte ein Potpourri zum Thema „Es ist nun der Herbst gekommen“. Die Demokratische Stimme der Jugend und der Internationalen Bund klärten über das Thema Demokratie auf. Der Freundeskreis Flüchtlinge Stuttgart-Süd informierte über Menschenrechte: Wer wollte, konnte Gedanken dazu auf ein Plakat schreiben und sich mit diesem fotografieren lassen. Die Bilder sollen zum Tag der Menschenrechte am 18. November im Linden-Museum präsentiert werden. Und die Jungen Aliens, die Rockband der Nikolauspflege, hatte ihre Premiere beim Herbstfest im Generationenhaus.

Selbstgemacht ist groß geschrieben

Im MüZe Familienzentrum, wo sich sonst Väter und Mütter mit Kindern sowie Geflüchtete treffen, wurden internationale Köstlichkeiten zubereitet. Auf einem Krämermarkt hatte das Foodsharing-Café „Raupe Immersatt“ seinen Stand, angeboten wurden zudem Öle, Marmeladen und anderes Selbstgemachtes, das Ehrenamtliche mit Mesago-Mitarbeitern hergestellt hatten. Für einen guten Zweck: Die Erlöse aus dem Verkauf der selbst gefertigten und selbst zubereiteten Schmankerl sollen all jenen zugute kommen, die sich im Gebrüder Schmid Zentrum und im MüZe Familienzentrum ehrenamtlich für hilfsbedürftige Bürger im Quartier engagieren und einsetzen.

„Als Superidee“, bezeichnete Marina das Herbstfest und sprach für viele Besucher als sie sagte: „Ohne Hemmschwelle können hier Menschen aller Nationen, jeden Alters, mit und ohne Behinderungen zwanglos zusammenkommen.“