Das Friedrich-Eugens-Gymnasium hat einen Sponsorenlauf für den Bau der Pausenhalle organisiert. Die Verwaltung sieht derzeit keine Möglichkeit, einen Zuschuss zu geben.

S-West - Wir wollen nicht im Regen stehen“, sagen Obalit und Arne, beide in der Kursstufe 1 am Friedrich-Eugens-Gymnasium (FEG). Und genau deshalb sind sie am Mittwochmorgen – wie circa 500 Mitschüler auch – Kilometer für Kilometer über das MTV-Gelände und durch den Kräherwald gelaufen. Für jeden Kilometer gibt es Geld, die Unterstützer sind in den meisten Fällen Eltern und Großeltern, aber auch der Verein der Ehemaligen und Freunde des FEGs und sogar die Schüler selbst. „Wir sponsern uns auch gegenseitig“, sagt Obalit. Zwischen einem Euro und 150 Euro pro gelaufenem Kilometer ist alles dabei.

 

Schüler, Eltern, Lehrer und die Schulleitung ziehen an einem Strang, haben den gesamten Lauf organisiert, die Strecke abgesteckt und sich im Wald postiert, um die Läufer mit Wasser zu versorgen. Sie alle verfolgen ein gemeinsames Ziel: sie wollen so viel Geld wie möglich selbst sammeln, damit die aus Kostengründen gestrichene Pausenhalle (wir berichteten) doch noch gebaut wird. Insgesamt geht es um 100 000 Euro. Die Schule möchte die Hälfte durch Spendenaktionen wie den Sponsorenlauf selbst aufbringen. „Die Verwaltung hat uns ermutigt, selbst aktiv zu werden“, sagt Rektor Martin Dupper. Ein positives Signal, dass die Verwaltung das restliche Geld aber doch noch aufbringt, gibt es bisher nicht. „Wir können noch nichts dazu sagen“, sagt Karin Korn, Leiterin des Schulverwaltungsamts, und fügt hinzu: „Die Schule lässt sich davon nicht entmutigen.“

Tatsächlich haben alle Beteiligten die Hoffnung, dass die Pausenhalle noch während der Bauzeit der Sporthalle gebaut wird. „Sonst würden wir das nicht machen“, sagt die Elternbeiratsvorsitzende Monika Schulz. Und auch die Bildungspartner stehen der Schule zur Seite, um so viel wie möglich des Geldes zu sammeln. „Porsche und die Firma Fichtner unterstützen uns“, sagt Dupper. Bei dem Lauf selbst sind die Beteiligten 6043,8 Kilometer gelaufen. Umgerechnet sind das circa 35 000 Euro.

Wachsendes Gemeinschaftsgefühl als positiver Nebeneffekt

„Wenn die Pausenhalle nicht gebaut wird, empfinden wir das als Verschlechterung gegenüber früher“, sagt Schulz. Früher konnten die Schüler durch die Schule zur Sporthalle. Die neue Halle, auf die sich alle freuen, steht abgetrennt vom Schulgebäude, die Schüler müssten im Zweifel durch den Regen laufen. Zudem fehle es an überdachten Aufenthaltsflächen für die 575 Schüler, die angehalten sind, ihre Pausen im Freien auf dem Schulgelände zu verbringen.

Ebenso wichtig ist die Pausenhalle für die Schule, weil diese bisher keine Aula und keinen Saal für Veranstaltungen hat. „Wir weichen in die Turnhalle oder das Bürgerzentrum aus, aber ein eigener Raum für Feste stiftet auch Identität mit der Schule“, sagt Florian Löthe, Lehrer und Beisitzer im Ehemaligen-Verein. Und Rektor Dupper fügt hinzu: „Wir müssen uns ständig dafür entschuldigen, dass wir keinen anständigen Raum haben, um Gäste zu empfangen.“

Der positive Nebeneffekt des Laufs, so Dupper, sei das wachsende Gemeinschaftsgefühl. Und auch Monika Schulz ist beeindruckt von dem großen Engagement seitens der Eltern. 2006 hatte das FEG schon einmal einen Sponsorenlauf veranstaltet: für das Schülerhaus – das gebaut wurde. „Das Gemeinschaftsgefühl bei so etwas hält über Jahre“, sagt Dupper. Er hofft, dass sich der Einsatz auch dieses Mal lohnt, und die Verwaltung ihn doch noch mit einem finanziellen Zuschuss honorieren wird.