Studenten der Hochschule für Technik entwickeln Ideen für den Bismarckplatz.

S-West - Einige Studenten aus dem dritten Semester des Master-Studiengangs Stadtplanung an der Hochschule für Technik (HfT) werden sich in diesem Semester intensiv mit dem Bismarckplatz beschäftigen. Eine der zentralen Fragen lautet, wie der Platz urbaner und ansprechender gestaltet werden könnte, damit er noch mehr als bisher seinen Zweck als sozialen Raum für die Bevölkerung erfüllt.

 

Bevor sich die Studenten jedoch an die Arbeit machen, haben sie sich vergangene Woche zu einem Spaziergang durch den Westen getroffen. „Der Bismarckplatz ist zwar der Schwerpunkt, doch die Gegebenheiten des Umfelds müssen berücksichtigt werden und in die Konzepte einfließen“, sagt Christina Simon-Philipp, Professorin an der HfT und Betreuerin des Fachs.

Bei einem Rundgang lernen die Studenten den Bezirk kennen

Um den 20 Studenten die städtebauliche Entwicklung des Westens und aktuelle Projekte vorzustellen, haben der Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle, Vertreter des Stadtplanungsamtes sowie Mitglieder der Initiative Stadtraum West an der Begehung teilgenommen. Die Initiative war es auch, die an die HfT herangetreten war und den Bismarckplatz als Thema für eine Semesterarbeit vorgeschlagen hatte. „Wir bekommen häufiger Anregungen von außen und wenn das Thema passt, machen wir das gern“, sagt Simon-Philipp., „Denn wir legen viel Wert auf praxisorientiertes Arbeiten.“

So hat die Gruppe sich auf ihrem Rundgang einige der Stellen im Westen angesehen, die sich in den nächsten Jahren städtebaulich verändern werden. Angefangen mit dem Gelände der AOK an der Seidenstraße über den Diakonissenplatz und die daneben liegende Skateranlage, die abgebaut wird, über das Olgäle-Areal quer durch die Elisabethenanlage bis zum Bismarckplatz.

Auch die Johannesstraße, einstige Prachtallee, und die Schlossstraße blieben nicht unberücksichtigt. Vor allem letztere empfinden viele Bürger als Trennlinie. „Die Schlossstraße war auch mal eine Prachtstraße, aber durch das Gleisbett zerschneidet sie die Straße und den Bezirk und auf den Gehwegen bleibt kaum Platz“, sagt Eckhard Ernst, der Sprecher der Initiative. Aus städtebaulicher Sicht wäre das Verlegen der Stadtbahnlinie unter die Erde wünschenswert. Realistisch ist es nicht.

Die Studenten können dies in ihren Entwürfen jedoch umsetzen. Zwar sollen sie Themen wie Verkehrsbeziehungen und Denkmalschutz berücksichtigen, aber „bei ihren Arbeiten sind sie frei und keinen Zwängen unterworfen, wie es städtische Planer doch sind“, so Simon-Philipp.

Ende Juni präsentieren sie die Ideen zum Bismarckplatz

Welche Ideen die Studenten letztlich für den Bismarckplatz haben, wird sich spätestens an der Präsentation Ende Juni zeigen. Eckhard Ernst und Judith Zängle-Koch von der Initiative Stadtraum West haben ihre Vorstellungen. „Es sollte ein Platz sein, der für Menschen jeden Alters attraktiv ist“, sagt Zängle-Koch. Für Ernst ist es wichtig, dass der Platz Urbanität ausstrahlt und verdeutlicht, dass er die Mitte des Westens ist. „Dieses Gefühl muss aufkommen, wenn man auf dem Platz ist“, sagt Ernst. „Er soll ein Ort der Gemeinschaft sein.“ Und so attraktiv sein, dass die Leute nicht auf den Schlossplatz ausweichen. Wie das geschehen soll, kann nun der Prozess zeigen, den die Studenten jetzt beginnen. Es kann auch die Bürgerbeteiligung zeigen, die es früher oder später zum Thema geben wird. Denn der Bismarckplatz ist Teil des Sanierungsgebiets, das noch in diesem Jahr festgelegt wird. Eine intensive Beteiligung von Anliegern und Nutzern ist gewünscht.

Facebook-Umfrage: Die Bürger wünschen sich ein zusätzliches Café, eine Liegewiese und eine einheitlichere Optik.

S-West - Sobald es warm draußen ist und die Sonne scheint, sind die Bänke auf dem Bismarckplatz belegt. Das Eiscafé Fragola ist für viele Bürger der zentrale Treffpunkt und der Wochenmarkt wird gut angenommen. Das alles zeigt, dass der Platz als sozialer Raum wichtig ist und von den Bewohnern auch genutzt wird.

Dass der Bismarckplatz jedoch durch eine andere Gestaltung mehr an Aufenthaltsqualität gewinnen und mehr als Einheit erlebt werden würde, finden auch viele West-Bürger, die das Hauptproblem in der Schwabstraße sehen. Dies zeigt auch eine Umfrage auf unserer Facebook-Seite S-West (www.facebook.com/0711West). Sie ist nicht repräsentativ, gibt aber ein Stimmungsbild wieder. Ein weiteres Café sowie eine Spiel- und Liegewiese wäre aus Sicht der Bürger ein Gewinn.