S21-Kritiker zeigen sich enttäuscht von der Genehmigung der siebten Planänderung für das Grundwassermanagement bei Stuttgart 21 durch das Eisenbahnbundesamt. Einen Fingerzeig für die Erörterung zur Fildertrasse sehen sie indes nicht.

Stuttgart - Dass das Eisenbahnbundesamt die siebte Planänderung für das Grundwassermanagement bei Stuttgart 21 genehmigt hat, ist auch beim Erörterungsverfahren zur Fildertrasse ein Thema. Die Kritiker des Bahnprojekts Stuttgart 21 zeigen sich enttäuscht über die Genehmigung einer erhöhten Grundwasserentnahme durch die Bahn.

 

Steffen Siegel von der Schutzgemeinschaft Filder findet es höchst bedauerlich, dass eine Genehmigung erfolgt, trotz der seiner Meinung nach sehr dürftigen zweiten Anhörungsrunde. „Es ist ein Hammer, dass hochkarätige Wissenschaftler mit ihrer Prognose so daneben liegen können – mit der Begründung, sie hätten einfach nicht genug gemessen. Die müssten doch viel vorsichtiger sein mit ihren Aussagen“, so Siegel.

Auch Gerhard Pfeifer, Regionalgeschäftsführer des BUND, zeigt sich enttäuscht über die Entscheidung des Eisenbahnbundesamts. „Das Projekt entwickelt eine gewisse Eigendynamik. Die Befürchtung hegen wir bekanntlich auch bei der Frage nach den Finanzen.“ Es sei erstaunlich, wie lange die Entscheidung des Eisenbahnbundesamts gedauert habe: „Die Materie scheint also doch sehr kompliziert und sehr heikel zu sein. Interessant ist, dass etwa in Wangen jetzt die dreifache Wassermenge auftaucht wie vorhergesagt war – das weckt erhebliche Zweifel, ob das auch alles hinhaut.“

Die Entscheidung des Eisenbahnbundesamts stellt weder für Siegel noch für Pfeifer einen Fingerzeig für die Erörterung der Fildertrasse dar. „Das kann es ja wohl nicht sein, dass man jetzt alles durchziehen muss, nur weil man eben mal angefangen hat“, sagt Siegel. Beim Erörterungstermin gehe es ja zunächst um den Planfeststellungsabschnitt 1.3, so Pfeifer. „Bei der Fildertrasse gibt es noch relativ viele Möglichkeiten, auf die geplante Trasse einzuwirken. Hier oben ist schon noch Luft, dass es besser gemacht wird als bisher geplant“, ist Pfeifer überzeugt.