Noch immer haben die Bewohner der Krim keinen Strom und keine Heizung. Der Montag wurde daher zum arbeitsfreien Tag erklärt. Hinter den Sabotageangriffen auf Strommasten werden Krimtataren oder ukrainische Nationalisten vermutet.

Kiew - Nach Sabotageangriffen auf Stromleitungen in der Ukraine haben die Bewohner der Krim die zweite Nacht in Folge fast völlig ohne Licht und Heizung auskommen müssen. Wegen des Energiemangels erklärte die Führung der von Russland annektierten Halbinsel den Montag zum arbeitsfreien Tag. Eigene Quellen reichen den Behörden in der Hauptstadt Simferopol zufolge für eine einmonatige Minimalversorgung.

 

In größeren Städten würden weiterhin Strom und Wasser nach Uhrzeiten rationiert, hieß es. Bei Außentemperaturen auf der Halbinsel von etwa 17 Grad plus bestehe keine große Gefahr durch abgeschaltete Heizungen. In den Geschäften der Schwarzmeer-Region werde aber der Vorrat an Kerzen knapp.

Der moskautreuen Krim-Regierung zufolge sind etwa 1,6 Millionen Menschen nach dem „Blackout“ ohne Strom. Die völkerrechtlich zur Ukraine gehörende Halbinsel bezieht ihre Energie zu 70 Prozent vom ukrainischen Festland. Dort waren in den vergangenen Tagen die Stromleitungen beschädigt worden - verdächtigt werden Mitglieder der Minderheit der Krimtataren sowie ukrainische Nationalisten. Die gesprengten Masten sollen noch in dieser Woche ersetzt werden.

In einer aktuellen Umfrage nannten 71 Prozent der befragten Russen die Beziehungen ihres Landes zur Ukraine angespannt oder feindlich. Zu Jahresbeginn hatten dies noch 81 Prozent gesagt.