Jan Zwerg von der AfD-Sachsen hat mit der Forderung nach Schusswaffengebrauch an der Grenze für Empörung gesorgt. Er ist nicht der erste Politiker der Partei, der mit diesem Wunsch an die Öffentlichkeit ging.

Dresden - Aus den Reihen der AfD ist erneut die Forderung nach einem Schusswaffengebrauch gegen Migranten an der Grenze laut geworden. Sie kam diesmal vom Generalsekretär der AfD in Sachsen, Jan Zwerg.

 

Er reagierte darauf, dass am Donnerstag mehr als 600 Flüchtlinge die Grenzzäune der spanischen Exklave Ceuta in Marokko überwunden hatten. Zwerg bezeichnete die Menschen in einer Presseerklärung als „Invasoren“. Deutschland könne sich auf „solche Außenstaaten wie Spanien“ nicht mehr verlassen. „Nun sickern die Asylbegehrer über das sozialistisch regierte Spanien ein. Für Deutschland kann das nur heißen: Grenzen dicht und in letzter Konsequenz auch von der Schusswaffe Gebrauch machen“, forderte Zwerg laut Mitteilung.

Kritik von der CDU

Bei der CDU in Sachsen sorgten diese Äußerungen für Empörung. „Die AfD lässt einmal mehr die Maske fallen und zeigt mit ihrer menschenverachtenden Forderung zum Einsatz von Waffen gegen Flüchtlinge, dass sie jenseits unserer demokratischen und rechtsstaatlichen Werte steht“, sagte CDU-Generalsekretär Alexander Dierks am Samstag. „Die Unmenschlichkeit der AfD ist erschreckend.“

Auch früher schon hatten AfD-Politiker vom Schusswaffeneinsatz gegen Flüchtlinge gesprochen, etwa die heutige Vize-Fraktionschefin im Bundestag, Beatrix von Storch, und die vormalige Parteivorsitzende Frauke Petry, die inzwischen nicht mehr der AfD angehört. Von Storch hatte ihre Äußerung später als Fehler bezeichnet.