Bekannt ist die Sängerin Jenny Marsala, seitdem sie auf Youtube ihre Imitation von Lady Gaga, Rihanna oder Taylor Swift hochgeladen hat. Nun will die Stuttgarterin mit einer eigenen Single durchstarten, wie sie im Video verrät.

Stuttgart - Ein Youtube-Clip machte sie im Jahr 2016 berühmt: Millionenfach schauten sich Menschen das Video „1 Girl, 13 Voices“ an, in dem die Stuttgarterin Jenny Marsala Superstars wie Adèle, Rihanna oder Britney Spears imitiert. Vor wenigen Monaten legte sie mit dem Youtube-Clip „Eine Stimme 14 Sängerinnen“ nach – darin singt die gebürtige Leonbergerin Songs von deutschen Interpretinnen wie Hildegard Knef, Nena oder Helene Fischer.

 

„Ich bin ein sehr empathischer Mensch, kann mich gut in andere hineinversetzen. Und so fällt es mir leicht, Gestik, Mimik, Wesensart und Atemtechnik eines Künstlers zu imitieren“, erklärt die 28-Jährige. Das musikalische Chamäleon studiert derzeit im achten Semester an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart Jazzgesang. Und da liege es nahe, auch einmal andere Künstler zu interpretieren. Dass dadurch ein Youtube-Hit entsteht, hat sie vorher nicht geahnt.

Bereit für die große Bühne

Marsala ist momentan auch noch in der RTL-Familien-Show „Die Puppenstars“ zu sehen, in der die Studentin ein Kaukatzy-Spiel mit einer Puppe zeigt. Diese Puppe legt sie sich um den Hals, spielt den Kopf, der singt und wird von ihrer Schwester begleitet, die die Beine der Puppe bewegt. Eine Runde ist Marsala in der Sendung weiter. „Wir haben im Studium häufig mit dem Theaterspiel Berührungspunkte und das mit dem Gesang und der Puppe zu verbinden, reizt mich“, erzählt sie. Die Stuttgarterin scheint bereit zu sein für die große Bühne.

Die will sie nun mit ihrer eigenen Single erreichen: Marsala sagt sich quasi von ihrem bisherigen Steckenpferd der Stimmenimitationen los und will ihre eigene Musik voranbringen. Ende Februar soll die eigene Single namens „Feuer“ auf den Markt kommen. Sie und ein kleines Team haben dabei alles selbst produziert, ein Plattenvertrag steht noch aus. Das heißt Handarbeit: texten, komponieren, vermarkten – „Wir sind noch völlig unabhängig und für alles selbst verantwortlich“, erzählt die 28-Jährige. Das Video zum Song wurde unter anderem in Eigenregie in der Bar Karlsvorstadt im Stuttgarter Süden gedreht.

Vorfreude auf Veröffentlichung der eigenen Single

Die Vorfreude auf die Veröffentlichung des Songs ist dementsprechend groß. Schließlich hört sie dann das Publikum endlich mit ihrer eigenen Stimme – die so gar nicht einfach zu finden war nach all den Imitationen: „Es ist ein Prozess, der wahrscheinlich nie zu Ende sein wird – zu sagen, wer man als Künstler ist, ist schwierig.“ Und dennoch hat sie sich an ihre eigene Stimme gewagt. Mit einem Song, der von einer vergangenen Liebe handelt, und von tiefen Gefühlen zu dieser Person, mit der man nicht mehr zusammen ist. Marsala hat in dieses Lied ihre Erfahrungen gepackt. Doch derzeit ist sie glücklich vergeben und wird von ihrem Freund bei der Produktion der Musik tatkräftig unterstützt.

In Stuttgart sind von der Sängerin, die selbst von sich behauptet, eher schüchtern zu sein, regelmäßig Auftritte zu sehen – zum Beispiel im Jazzclub Bix oder auf der Waldau. Spätestens zum Ende ihres Studiums im Sommer wird es ein weiteres Konzert geben: „Bei meiner Abschlussprüfung, die an der Hochschule sein wird, kann jeder, der will vorbeischauen.“ Sie könne sich aber auch durchaus vorstellen, auf dem Stuttgarter Schlossplatz aufzutreten: „Einer meiner Lieblingsplätze in Stuttgart – hier finde ich viel Inspiration und liebe es, den Menschen beim Vorbeigehen zuzuschauen.“ Wer die 28-Jährige vorher sehen will, kann dies auf ihrem Youtube-Kanal. Weitere Stimmenimitationen, die sie auf die Onlineplattform hochlädt, sind momentan zumindest nicht mehr geplant – „irgendwann ist das Thema auch durch und ich will mich jetzt auf meine Musik konzentrieren“, sagt sie fest entschlossen.