Aktuell liegt wieder Saharastaub in der Luft über Stuttgart und sorgt für besondere Effekte. Wie lange hält das Phänomen an?
Das Phänomen weckt gemischte Gefühle: Am Wochenende füllt sich der Himmel über Stuttgart mit Saharastaub. Laut einem Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist die Konzentration wohl momentan noch recht niedrig, eher in der Südhälfte Baden-Württembergs werden nennenswerte Konzentrationen gemessen. Doch im Laufe des Wochenendes soll sich das ändern.
Ist der Anteil an Saharastaub in der Atmosphäre am Freitag noch nicht signifikant, prognostiziert der DWD im Verlauf des Samstag eine Verlagerung. Aus der Südhälfte des Landes heraus schiebt sich der Saharastaub zusehens in Richtung Landeshauptstadt und erreicht dort am Sonntag eine Konzentration von 10-25 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Niederschlag wäscht Saharastaub aus
Der rötlich-gelbe Schimmer in der Luft, den der Saharastaub bewirkt, ist ein Wetter-Phänomen, über das sich viele Menschen freuen. Er verleiht dem alltäglichen Ausblick einen kleinen romantischen Anstrich. Andere wiederum – Allergiker oder Menschen mit Atemwegserkrankungen – sorgen sich ob der zusätzlichen Belastung der Atemluft.
Für letztere gibt der DWD erst einmal Entwarnung: Wie ein Sprecher mitteilte, erreicht der Saharastaub auch am Wochenende keine Konzentration, die gesundheitliche Risiken erwarten ließe.
Die Prognosen der Meteorologen lassen für Montag dann Niederschlag erwarten. Und in Richtung Abend und der Nacht auf Dienstag wird sich der Staub wohl verabschieden. Welchen Anteil daran der Niederschlag haben wird, bleibt abzusehen: Die Menge wird entscheidend sein. Viel Niederschlag führt laut DWD dazu, dass der Saharastaub ausgewaschen wird. Fallen hingegen nur geringe Mengen Niederschlag, lagert sich das Material verstärkt auf der Oberfläche ab – auf Häusern, Gärten, Straßen und Autos.
Saharastaub mit Wettereffekten
Mit hinein spielt allerdings, dass sich die Saharastaub-Konzentration immer mehr in der Atmosphäre verteilt, immer mehr verweht wird und sich schließlich verflüchtigt. Die Strömungsbewegungen der Luftmassen innerhalb der Atmosphäre, so erklärt der DWD, nehmen sich also des Saharastaubes an.
Doch: „Ganz eindeutig“, so heißt es vom DWD, kommt es durch den Saharastaub zu wundersamen Effekten. Je niedriger die Sonne steht, desto stärker streut sich der langwellige blaue Anteil des Sonnenlichts an den zusätzlichen Partikeln in der Luft – und desto mehr rötliche Strahlen erreichen unsere Augen. Die Folgen sind besonders intensive Sonnenuntergänge und ein potenziell warm eingefärbter Mond – Romantiker kommen also wohl auf ihre Kosten.