Im Ludwigsburger Blüba können am ersten Adventswochenende letztmals die Leuchtenden Traumpfade besucht werden. Dann endet die Saison, die aus einem bestimmten Grund eher durchwachsen verlaufen ist.

Sich noch einmal von den 36 magischen Lichtinstallationen verzaubern lassen. Noch einmal abends zu einem kontemplativen, musikalischen Hintergrundrauschen durch die illuminierten Parkanlagen flanieren. Diese Möglichkeit besteht letztmals am Samstag, 30. November, und Sonntag, 1. Dezember. Dann schließt sich der Vorhang für die Leuchtenden Traumpfade im Blühenden Barock in Ludwigsburg. Zugleich endet damit die Saison in der beliebten Grünanlage. Zum Abschluss darf sich das Publikum auf ein kleines Highlight freuen: am Adventswochenende präsentiert die Marbacherin Christiane Meyer aka Miigaa vor dem Schloss eine Feuershow.

 

Die Auftritte finden jeweils um 17.30, 18.30, 19.30 und 20.30 Uhr statt, und zwar auf der Seite des Parks, die gegenüber von Schloss Favorite liegt. Man muss im Grunde nur dem Rundweg der Leuchtenden Traumpfade folgen, dann stößt man am Ende auf das Gelände, auf dem Miigaa die Funken sprühen lässt.

Am Freitag geht es fast mit dem Glockenschlag um 17.30 Uhr am Schloss los. Rund 50 Besucher haben sich versammelt, um zu erleben, was die Künstlerin mit Feuer wohl alles anstellen kann. Und das ist eine ganze Menge. Sie dreht sich zum Auftakt im Kreis, hält dabei zwei Fackeln in der Hand. Im Dunkeln der Nacht wirkt es fast so, als seien ihre Arme mit dem Feuer verschmolzen und zögen einen Schweif hinter sich her. Wunderschöne Lichteffekte entstehen auch, wenn sie die Fackeln durch einen Reifen ersetzt, an dem mehrere Flammen lodern. Wie beim Hula-Hoop lässt Miigaa den großen Ring um ihre Hüften schwingen. Auch um ihr Handgelenk herum rast das Sportgerät, während sich die Flammen zu einem einzigen Feuerkreis zu vermischen scheinen.

Kunststücke zu dramatischen Klängen

Von der Artistin ist im Grunde nur das Gesicht deutlich zu erkennen. Sie trägt schwarze Kleidung. Aus der Ferne könnte man deshalb meinen, die Flammen bewegen sich wie von Geisterhand. Miigaa macht ihre Kunststücke mal zu dramatischen, mal zu sakralen Klängen, hat inzwischen eine Stange in der Hand, an der wieder kleine Feuer brennen und die sie unter anderem über ihren Rücken rollen lässt. Rund 15 Minuten dauert eine Vorführung, dann wird es dort, wo eben noch die Funken geflogen sind, wieder stockduster. Am Sonntag soll die Show sogar von einem Ballonglühen im Nordgarten umrahmt werden.

Damit will das Blüba schon einen Vorgeschmack auf die kommende Saison liefern, wenn das Ballonblühen wieder auf dem Programm steht. Eine Woche vor Ostern soll das dreitätige Festival steigen, bei dem Modellheißluftballone zum Schweben gebracht werden. Rund 20 000 Besucher waren bei der Auflage im vergangenen Frühjahr dabei. Gleichwohl muss das Blühende Barock insgesamt wohl einen Rückgang der Gästezahlen verzeichnen. „Eine genaue Ermittlung der Besucherzahlen der gesamten Saison steht noch aus. Wir schätzen jedoch, dass diese etwas unter den Zahlen von 2023 liegen“, erklärt die Direktorin Petra Herrling.

Verantwortlich für das zu erwartende Minus seien die suboptimalen Wetterbedingungen gewesen. „Das Frühjahr und der Sommer waren geprägt von ungewöhnlich kalten und oder stark windigen Tagen und sintflutartigen Niederschlägen“, erklärt Herrling. Durch die Wetterkapriolen seien Veranstaltungen wie das Straßenmusikfestival, das Musikfeuerwerk oder der Lichterzauber beeinträchtigt worden. Der Herbst habe sich weiterhin unbeständig, jedoch immerhin trockener gezeigt. In den Herbstferien sei das Thermometer sogar auf sommerliche Temperaturen geklettert. „Diese Wetterbedingungen führten zu unterschiedlich starkem Besucherandrang im Jahresverlauf. Besonders an feiertagsgeprägten Wochen verzeichneten wir einen Anstieg der Besucher regional, aber auch aus ganz Europa – von reisefreudigen Familien bis hin zu Senioren. Der milde November und die Neuerungen im Konzept der Leuchtenden Traumpfade zeigen sich in den faszinierten Besuchern der Leuchtenden Traumpfade, insbesondere unter der Woche“, erklärt Herrling, die sich mit ihrem Team schon auf die nächste Saison freut.

Allzu viel, was dann auf die Besucher wartet, will die Blüba-Chefin noch nicht preisgeben. Aber das Thema Artenvielfalt werde sich in etlichen, wenn auch nicht in allen Ausstellungen und Veranstaltungen wiederfinden.