Mit dem Märchen vom „gestiefelten Kater“ und mit Sherlock Holmes will das Naturtheater Grötzingen 2023 das Publikum erreichen. Diese Saison war erfolgreich.

Ganz hat das Naturtheater Grötzingen die Marke von 20 000 Zuschauern nicht geknackt. Mit exakt 19 637 Besucherinnen und Besuchern ist die künstlerische Leiterin Kerstin Schürmann dennoch sehr zufrieden. Das Kinderstück „Die kleine Hexe“ aus der Feder von Otfried Preußler, in dem sie selbst Regie geführt hat, sahen 13 122 Kinder und Erwachsene. Im nächsten Jahr bringt die Laienbühne mit Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes“ und dem Märchen „Der gestiefelte Kater“ für Kinder wieder zwei Produktionen auf die Naturbühne.

 

Für die diesjährige Abendproduktion, William Shakespeares fantasievolle Liebeskomödie „Der Sommernachtstraum“, hätte sich Schürmann mehr Publikum gewünscht. 5302 Gäste sahen die Produktion, die der Profi-Regisseur Jürgen Lingmann mit den Theaterlaien in Szene gesetzt hat. „Angesichts der Konkurrenz mit anderen Veranstaltungen ist die deutlich geringere Besucherzahl nachvollziehbar“, sagt Svenja Hasenberg, die sich beim Naturtheater um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. „Vom Publikum kam sehr viel positives Feedback.“

Herausfordernde Proben mit Maske

Glücklich ist Kerstin Schürmann darüber, dass die Proben zu beiden Produktionen trotz anfänglicher Corona-Beschränkungen gut geklappt haben. „Anfangs mussten wir mit Maske probieren.“ Gerade bei der Liebeskomödie aus der Feder des englischen Klassikers sei das sehr schwierig gewesen, sagt die Theaterfrau, die in der Produktion auch selbst mitspielt.

Dass die Saison, die am 11. Juni begonnen hat und nun am 21. August endete, so erfolgreich in dem Stadtteil von Aichtal über die Freilichtbühne ging, freut die künstlerische Leiterin. Nur einmal fiel die Erwachsenenproduktion wegen mehrerer Corona-Fälle aus. Ansonsten klappten alle Veranstaltungen reibungslos.

Von neuen Regieteams lernen

Obwohl die Spielzeit gerade erst zu Ende gegangen ist, tüftelt das Vorstandsteam des Theatervereins schon wieder an Plänen für das Jahr 2023. „Derzeit laufen noch Gespräche mit möglichen Regieteams“, sagt Schürmann. Weil sie im neuen Jahr durch ihr Studium der Theatertherapie eingespannt ist, will sie bei der Regie pausieren. „Es ist auch wichtig, dass die Spielerinnen und Spieler mit unterschiedlichen Regisseurinnen und Regisseuren arbeiten.“ So lernten sie unterschiedliche Arbeitsstile kennen. Das findet Schürmann „wichtig für die Entwicklung“.

Viele Helferinnen und Helfer hinter den Kulissen

Großes Lob zollt Svenja Hasenberg den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die im Naturtheater Grötzingen nicht nur auf der Bühne stehen. Ehrenamtliche schneidern die Kostüme, kümmern sich um Lichtdesign und Technik oder grillen an den Vorstellungstage Würste und Käse. Viele Eltern von Jungen und Mädchen, die in der Kinderproduktion auf der Bühne stehen, schenken Kaffee aus oder helfen hinter den Kulissen mit. „Obwohl wir keine Nachwuchssorgen haben, suchen wir immer neue Mitglieder“, sagt Kerstin Schürmann. Nicht nur auf der Bühne, auch hinter den Kulissen wird immer Hilfe gebraucht. „Wichtig ist uns, dass jede und jeder seine Talente einbringen darf.“

Gemeinschaft ist bei den Spielerinnen und Spielern, die aus der ganzen Umgebung kommen, sehr wichtig. Deshalb gehört es für den Nachwuchs seit Jahren zum Sommerprogramm, einige Tage im Naturtheater auf dem Grötzinger Galgenberg zu übernachten. Dieses Jahr hat das Vorstandsteam das besondere Erlebnis nach der Corona-Pause wieder möglich gemacht.