Viktor Schoner, der neue Stuttgarter Opernintendant, hat es dem Publikum nicht immer ganz leicht gemacht in seinem ersten Jahr vor Ort: Opern von Hanns Werner Henze und die fordernde Wiederbegegnung mit der Minimal Music wollten erst mal bewältigt werden.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Wenn es um die Zukunft der Oper geht, ist es nicht ganz falsch, darauf zu achten, was der amerikanische Regisseur Peter Sellars so meint und anstellt. Sellars war vor gut 30 Jahren, als der Schauspielchef Ivan Nagel Stuttgart das Festival „Theater der Welt“ bescherte, ein maßgeblicher Innovator. Sophokles‘ „Ajax“ (teils in Gebärdensprache) und Mozarts „Cosi fan tutte“ (in einem Coffeeshop) markierten zum einen die mutige Rückkehr zu einer veränderten Art des politischen Theaters, zum anderen eine Entkrampfung im Umgang mit musikalischen Werken: Die waren nicht mehr sakrosankt.