Jazz gießt im Esslinger Kulturzentrum Dieselstraße einen hohen Stellenwert. Das wissen viele Fans dieser Musik weit über Esslingen hinaus zu schätzen. Am Sonntag beginnt die neue Frühjahrssaison mit einem Konzert des Vincent Meissner Trios.

Jahr für Jahr bietet das Kulturzentrum Dieselstraße in der Pliensauvorstadt mehr als 200 Veranstaltungen unterschiedlichster Couleur. Der Jazz spielt eine wichtige Rolle. Manfred Müller, der seit vielen Jahren das Jazzprogramm organisiert, ist in der Szene gut vernetzt. Und er findet immer wieder eine gute Mischung aus Künstlerinnen und Künstlern von internationalem Rang und interessanten neuen Entdeckungen. Diesen Sonntag beginnt die Frühjahrs-Jazzsaison in der Dieselstraße. Zum Auftakt hat sich ein Trio angesagt, das zum Besten gehört, was die junge und experimentierfreudige Szene zu bieten hat.

 

Vincent Meissner (Piano), Josef Ziemetz (Bass) und Henri Reichmann (Schlagzeug) sind am Sonntag, 26. Januar, ab 20 Uhr zu Gast. „Manchmal sucht man inmitten der Fülle von Informationen und Erlebnissen einen Moment der Klarheit, in dem die Stille hörbar wird und jeder Ton zählt“, sagt Manfred Müller. „Die Musik dieses Trios entfaltet sich unaufgeregt, fast schwebend, und sie zieht einen in ihren Bann. Man taucht ein in eine Welt, in der jeder Moment Bedeutung trägt und spürt, wie sich die Klänge langsam und eindringlich ausbreiten – wie der stetige Takt einer Uhr in einem stillen Raum. Wenn man sich darauf einlässt, wird dieses Konzert zu einem jener seltenen Momente, die in ihrer stillen Präzision eine tiefe, unerwartete Schönheit offenbaren.“

Zwischen Tradition und Avantgarde

Die Pianistin Myra Melford verbindet Komposition und Improvisation. Foto: Bryan Murray

Weiter geht’s am Sonntag, 23. März, um 20 Uhr mit Myra Melfords LUX Quartet. In der Musik der US-Pianistin und -Keyboarderin Myra Melford gehen Komposition und Improvisation Hand in Hand. „Geleitet von demselben fesselnden Geist verschmelzen unterschiedliche Idiome und Epochen von Jazz, Blues und Weltmusik bis hin zu verschiedenen Ecken der klassischen Tradition und der Avantgarde“, verrät Manfred Müller. „Als Grenzgängerin zwischen den Genres gilt sie als eine der wichtigsten Pianistinnen der Gegenwart.“ Ihr Quartett komplettiert Myra Melford mit der Schlagzeugerin, Perkussionistin und Komponistin Allison Miller, der Saxofonistin Dayna Stephens und dem Bassisten Nick Dunston.

Brian Marsella Foto: privat

Den Schlusspunkt setzt am Donnerstag, 8. Mai, um 20 Uhr das Brian Marsella Trio. Der Namensgeber dieses Ensembles zählt zu den vielseitigsten Pianisten der Szene. Als Leader und Co-Leader verschiedener Bands veröffentlichte er 19 Alben, zu hören ist er auf weiteren 50 Platten. Mit Trevor Dunn (Bass) und Kenny Wollesen (Schlagzeug) hat Brian Marsella zwei Kollegen an seiner Seite, die es genau wie er genießen, unterschiedlichste Klangwelten zu erkunden.