Im Leonberger Samariterstift geht es wieder aufwärts. Darauf gönnen sich Bewohner und Pfleger einen kleinen Sekt.

Leonberg - Letztenendes wird alles gut – und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende. Wer hat diesen Spruch eigentlich von sich gegeben? Ist gerade unbekannt! Doch für den Teil der Bewohner des Samariterstiftes Leonberg, die vor wenigen Wochen an Covid-19 erkrankt waren, stimmt es irgendwie. Denn alle Bewohner, die in den vergangenen Wochen positiv auf Covid-19 getestet worden sind, sind inzwischen wieder gesund.

 

„Fünf Bewohner, die ebenfalls positiv getestet sind, kommen am 5. Mai. aus der Quarantäne und sind ohne Symptome“, berichtet Sylvia Reck, die Hausleiterin. Auf diese erfreulichen Nachrichten wurde erst einmal ein Schlückchen Sekt im Garten geprostet – natürlich mit gebührendem Sicherheitsabstand.

„Ich feiere heute so was wie meinen zweiten Geburtstag“, sagte eine der Genesenen, die ziemlich schwer unter den Symptomen gelitten hat.

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Freilich mischt sich in diese Augenblicke der grenzenlosen Erleichterung auch die Trauer um die Erkrankten, die nicht gesundwerden durften und verstorben sind. „Wir sind traurig, weil wir unser Bestes getan haben, und es dennoch für sie nicht gereicht hat“, sagt die Hausleiterin

Auch die meisten der erkrankten Mitarbeiter sind aus der Quarantäne zurück. Die letzten kehren Anfang Mai ins Samariterstift zurück. Auch hier fällt in die frohe Botschaft ein Wermutstropfen. Die Mitarbeiterschaft trauert tief um einen Kollegen, der kurz vor seinem aktiven Arbeitsende, den Folgen der Erkrankung erlegen ist.

Positive Nachrichten

Aus dem Haus 72 gibt es ebenfalls Gutes zu berichten: „Alle Bewohner und Mitarbeiter sind bis jetzt weiter negativ und unauffällig“, sagt Sylvia Reck. Sie freut sich, dass sie noch mehr Positives zu erzählen hat. „Die Angehörigen haben jetzt die Möglichkeit, an zwei Besucherfenstern ihre Angehörigen zu sehen. „Es wurden entsprechende Vorkehrungen getroffen, damit die Bewohner im Café und am Bücherhäusle sitzen können, und die Angehörigen dann draußen am offenen Fenster stehen. Selbstverständlich wird der Mindestabstand eingehalten und Mundschutzgetragen. Diese Treffen sind zweimal die Woche für je eine halbe Stunde möglich, so dass jeder eine Chance hat, sich mit seinen Liebsten persönlich zu treffen. Auch für das Haus 72 gibt es dieses Angebot. Bewohner, denen es wieder gut geht, dürfen mit Betreuungspersonal in den Garten oder können auf dem Gelände in einem eingegrenzten Bereich einen kleinen Spaziergang machen.

Mit Beginn dieser Woche können auch wieder neue Bewohner von außen aufgenommen werden, wenn ein negativer Abstrich vorliegt. Er muss dann allerdings zu seinem und zum Schutz der anderen noch 14 Tage in Quarantäne. Menschen in Quarantäne werden in ihren Zimmern in kompletter Schutzausrüstung versorgt und zwar solange die Quarantäne läuft.

Foto: privat

Neu eingestellte Mitarbeiter arbeiten übrigens zunächst einmal die ersten 14 Tage mit FFP 2 Maske und Schutzbrille. Wenn sie Symptome entwickeln, werden sie zum Abstrich geschickt. Sylvia Reck ist zufrieden: „Bisher haben wir die Situation gut gemeistert, und ich hoffe, dass wir es weiter gut eingrenzen können, indem wir die Schutzmaßnahmen bei der Versorgung von Covit-Bewohnern streng einhalten. Ich denke wir müssen lernen, mit Covit umzugehen, wie mit anderen Viren auch. Das wird uns noch eine ganze Weile begleiten.“ Die Hausleiterin hofft darauf, dass demnächst zwei Abstriche in unmittelbarer Zeiten-Abfolge gemacht werden können. Sind sie beide negativ, könnte die Quarantäne-Zeit auf nur sieben Tage verkürzt werden.