Ein bunter Karton voll mit kleinen Geschenken: Menschen aus aller Welt packen jedes Jahr für die Aktion Weihnachten im Schuhkarton solche Päckchen. Die gehen an bedürftige Kinder aus armen Ländern.

Möhringen - Mit großen Augen sitzen die Kinder da, jedes hat einen bunt beklebten Karton vor sich stehen. Dann wird langsam rückwärts gezählt, bei null dürfen die Jungen und Mädchen gemeinsam die Pakete öffnen. Sie strahlen vor Freude und lächeln entzückt, der erste Griff gilt meist dem Kuscheltier, das die weite Reise in dem Karton unbeschadet überstanden hat. Bereits zum 20. Mal organisiert der gemeinnützige, christliche Verein Geschenke der Hoffnung die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“.

 

Weltweit spenden Menschen Schuhkartons gefüllt mit kleinen Geschenken für benachteiligte Kinder. Auch in Möhringen gibt es Sammelstellen, bei denen man die Pakete abgeben kann: bei Sabrina Wolff, Eveline Geiger und Vera Sangs. „Ich habe mit meinen Kindern zusammen angefangen, Schuhkartons zu packen“, erzählt Sabrina Wolff.

Eine ältere Dame aus Hoffeld packt jedes Jahr 25 Kartons

Im sechsten Jahr ist sie nun außerdem offizielle Sammelstelle für Päckchen. Dadurch habe sie viele tolle Begegnungen und Gespräche gehabt, sagt sie. „Es sind so viele unterschiedliche Leute bereit, zu helfen. Alt und jung, arm und reich.“ Eine ältere Dame aus Hoffeld etwa packe jedes Jahr 25 Päckchen, ihr Sohn bringe diese dann bei ihr vorbei. „Die Kartons sehen immer aus wie gemalt. Sie fängt schon im Sommer damit an“, erzählt Wolff. Eveline Geiger ist im dritten Jahr als Sammelstelle dabei, auch sie hat wegen ihrer eigenen Kinder damit angefangen. „Ich finde es wichtig, ihnen zu zeigen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass es uns gut geht“, sagt sie. Sie wolle ihren Blick weiten und ihnen außerdem erklären, was es mit Weihnachten auf sich habe.

„Es ist ja jeweils nur eine Kleinigkeit. Aber mit dieser kann man als Mosaikstein dazu beitragen, dass es anderen besser geht und ihnen eine Freude bereiten“, sagt Geiger. Jedes Jahr kommen gut eine halbe Million Päckchen aus Deutschland zusammen, im Jahr 2014 waren es insgesamt 10,5 Millionen Kartons. Diese gehen an benachteiligte Kinder unter anderem in Bulgarien, Georgien, Mongolei, Polen, Rumänien, Slowakei und Weißrussland.

Ein Kuscheltier ist besonders wichtig

Wer bei der Aktion mitmachen möchte, sollte einige Dinge beachten. Der Schuhkarton wird so mit Geschenkpapier beklebt, dass er noch zu öffnen ist. Beim Befüllen kann man entscheiden zwischen Kartons für Mädchen und Jungen sowie zwischen den Altersgruppen zwei bis vier, fünf bis neun oder zehn bis 14 Jahre. Dementsprechend werden die Geschenke ausgewählt. Grundsätzlich empfehlenswert ist eine Mischung aus Kleidung (Mütze, Schal, Socken, Handschuhe oder ein T-Shirt), Hygieneartikeln wie Zahnbürste, Zahnpasta, Haarbürste, Kamm und Ähnliches, Spielzeug, Vollmilchschokolade, Bonbons und Schulsachen. „Ein Kuscheltier ist besonders wichtig, selbst für die älteren Kinder“, sagt Wolff. Bei den Süßigkeiten ist darauf zu achten, dass diese bis mindestens März des Folgejahres haltbar sind. Nicht erlaubt sind zerbrechliche Dinge, Lebensmittel oder Flüssigkeiten.

Ebenfalls wichtig ist ein Geldbetrag von sechs Euro pro Karton. „Das Geld wird für den Transport und die Organisation benötigt. Man kann es bar abgeben oder überweisen“, erklärt Wolff. Schön sei freilich außerdem, wenn man einen persönlichen Gruß beilege, etwa eine handgeschriebene Karte oder ein Foto, sodass das Kind wisse, von wem das Geschenk komme.

Kontakt
Die Sammelstellen sind bei Sabrina Wolff, Widmaierstraße 66, Telefon 72 35 15, bei Eveline Geiger, Leinenweberstraße 66B, Telefon 3 80 79 87, bei Vera Sangs, Rosenrotweg 10, Telefon 71 02 02, bei der Sonnen-Apotheke an der Filderbahnstraße 12 sowie bei der Hebammen-Praxis, Bodelschwinghstraße 68. Abgabeschluss ist der 15. November. Mehr Infos unter www.geschenke-der-hoffnung.org.