Lage: Schweizerhalle ist ein bedeutendes Industriegebiet der Basler Chemiekonzerne. Es liegt direkt am Rhein und gehört zu den beiden zu Baselland zählenden Gemeinden Muttenz und Pratteln. Zu Beginn des 19. Jahrhundert war es ein wichtiger Standort für die frühe Salzgewinnung. Bereits 1837 entstand hier die erste Saline. Salz und Wasser waren Faktoren für die Expansion der chemischen Industrie von Basel in das Umland.

 

Brand: Bei dem Großbrand am 1. November 1986 gehen 1350 Tonnen hochgefährliche und giftige Chemikalien in den Flammen auf. Grund ist vermutlich ein Glimmbrand bei dem Agro-Markier-Farbstoff Berliner Blau. Das Feuer weht daraufhin eine Wolke auf Basel zu. Die Bevölkerung wird nicht gewarnt. Abertausende Liter Löschwasser schwemmen 30 Tonnen Chemikalien, darunter Pestizide und Quecksilber, in den Rhein und färben ihn rot.

Folgen: Die Giftwelle löst rheinabwärts auf einer Länge von 400 Kilometern die Aalpopulation aus und tötet Tausende von Fischen und andere Lebewesen. Die Trinkwasserentnahme, die 20 Millionen Menschen versorgt, wird für drei Wochen bis in die Niederlande eingestellt. Der Brandort ist, anders als versprochen, nie vollständig saniert worden. Die giftigen Substanzen im Boden gefährden noch immer das Grundwasser.