Früher als geplant stehen am Flughafen Stuttgart die Räder still. Der Airport will die Corona-Krise nutzen und zieht einen Teil der Sanierungsarbeiten der Start- und Landebahn vor.

Stuttgart - Der Stuttgarter Flughafen zieht als Folge der Coronakrise und der massiven Einbrüche im Luftverkehr einen Teil der geplanten Sanierung der Start- und Landebahn vor. Der Airport hat dazu beim Verkehrsministerium eine Befreiung von der sogenannten Betriebspflicht beantragt. Diese besagt, dass der Flughafen seine Infrastruktur für den Flugbetrieb in jedem Fall bereit halten muss. Das Verkehrsministerium hat den Antrag am Donnerstag genehmigt.

 

Demnach wird die Start- und Landebahn nicht wie geplant erst am 23. April, sondern bereits am kommenden Montag, 6. April für den Flugverkehr komplett gesperrt. Bis zum 22. April soll dann ein Abschnitt der Betondecke der Startbahn erneuert werden. Während dieser Zeit dürfen am Flughafen lediglich Hubschrauber, etwa Sanitäts- oder Polizeihelikopter, starten und landen. Der sonstige Flugverkehr wird komplett eingestellt, Rettungs- und Frachtflüge werden umgeleitet.

Schoefer: Vorgezogener Baustart hilft, Sanierung fristgerecht fertigzustellen

Ab 23. April sollen die regulären Bauarbeiten – die Reparatur weiterer Betonschichten sowie die Ertüchtigung der technischen Ausstattung der Landebahn durchgeführt werden – unter laufendem Betrieb. Diese Arbeiten sollen laut Planung bis zum 17. Juni abgeschlossen sein. Flughafen-Geschäftsführer Walter Schoefer erklärte dazu: „Mit dem vorgezogenen Baustart verschaffen wir uns mehr Sicherheit, dass wir die Teilerneuerung trotz der Auswirkungen durch die Coronakrise fristgerecht fertigstellen können.“

Die Pandemie könne sich auch auf das Personal der Baufirmen und auf die Lieferketten auswirken. Deshalb habe man mit Blick auf den Rückgang bei den Passagierzahlen beschlossen, die Planungen anzupassen. Warum Schoefer den Plan nicht bereits bei einem Gespräch mit Journalisten am Mittwoch öffentlich gemacht hat, begründete ein Flughafensprecher damit, dass die Genehmigung des Ministeriums noch nicht vorgelegen habe.

Schoefer sagte: „Die siebzehn Tage ohne jeglichen Flugbetrieb ermöglichen es unseren Fachleuten, viele der komplexen Arbeiten bei Tag und in größeren Arbeitsschritten auszuführen.“ Dass dadurch deutlich weniger Nachtarbeiten fällig würden, sei auch eine Erleichterung für die umgebenden Gemeinden. Co-Geschäftsführerin Arina Freitag ergänzte: „Trotz Pandemie stellen wir damit sicher, dass wir ab dem 18. Juni 2020 als Landesflughafen wieder zur Verfügung stehen.“ Nach Angaben von Freitag ist der Passagierflugverkehr am Manfred-Rommel-Airport derzeit fast hundertprozentig zum Erliegen gekommen.