Der Stuttgarter Unirektor Wolfram Ressel schlägt alternative Finanzierungslösungen für Baumaßnahmen vor, um im Wettbewerb um Exzellenzprojekte und Topwissenschaftler punkten zu können.

Allein an der Uni Stuttgart beziffert Rektor Wolfram Ressel den Sanierungsstau auf zwei Milliarden Euro. Nun fragt er sich, wie dieser abgearbeitet werden kann. Denn die Uni befinde sich im Wettbewerb um Exzellenzcluster und große Verbundprojekte. „Da brauchen Sie modernste Technik, wenn Sie in der Forschung vorne dranbleiben wollen“, so Ressel, und um Topwissenschaftler zu bekommen und zu halten. Mittlerweile finanziere die Uni die Hälfte ihres Budgets über Drittmittel. Doch die seien eigentlich nicht für Sanierungen vorgesehen. Für den Rektor ist aber auch klar: „Das Land kann das nicht finanzieren. Es braucht andere Geldgeber.“ Ein Modell dafür wolle die Uni dem Finanzminister Danyal Bayaz vorstellen. „Mein Ziel ist“, so Ressel, „dass wir vom staatlichen Bauen wegkommen.“ Etwa über eine Experimentierklausel im Landeshochschulgesetz. Der erste Schritt ist in Sicht: „Als erste Uni in Baden-Württemberg kriegen wir die Bauherreneigenschaft.“ Zum einen für einzelne Baumaßnahmen im Rahmen von Berufungsverhandlungen, zum anderen stelle der Exzellenzcluster Bauen sein Können mit einem Forschungsneubau in Vaihingen unter Beweis. „Dort werden wir die neuen Klimaschutzbedingungen übererfüllen“, so der Rektor. Der Nachteil: „Wir müssen es zu 100 Prozent selber finanzieren.“