Worum geht es und wo liegen die Hauptknackpunkte des Projekts?

 

Im Kunkel-Gutachten ist ein Flächenbedarf von insgesamt rund 13 000 Quadratmeter für Proberäume, Büros, Werkstätten und Chorsaal aufgelistet. Auch die Gastronomie und die Toilettenanlagen im Littmann-Bau seien nicht mehr zeitgemäß und müssten erweitert werden. Um diesen Mangel auszugleichen, schlägt die Expertise Neubauten auf dem Parkplatz vor dem Landtag, die Überbauung des Theaterinnenhofs, die Überbauung eines Parkplatzes am Königin-Katharina-Stift unter „Integration“ der dortigen Turnhalle sowie eine Ausdehnung des Kulissengebäudes bis zur Kante der Konrad-Adenauer-Straße vor.

Konsensfähig ist die Erweiterung des Kulissengebäudes. Der schmucklose Betonbau aus den 1960-er Jahren gilt ohnehin als städtebaulicher Schandfleck und könnte im Zuge der Erweiterung abgerissen und ganz neu gebaut werden. Die Erweiterung würde zirka 6000 Quadratmeter zusätzlich erbringen. Bei der Überbauung des Theaterinnenhofs (150 Quadratmeter) einschließlich des sogenannten Böhm-Pavillons (1500 Quadratmeter) hätten freilich die Denkmalschützer ein Wörtchen mitzusprechen. Vom Tisch ist nach StZ-Informationen dagegen die noch im Gutachten vorgeschlagene Überbauung der Turnhalle am Königin-Katharina-Stift: Unter der Baufläche liegt eine Fernwärmestation der EnBW, die jederzeit zugänglich sein muss. Das Gymnasium steht zudem selbst unter Denkmalschutz, die neue Turnhalle musste deswegen tiefergelegt werden.

Horrorvorstellung für Denkmalschützer

Ersatzweise wird nun über einen Neubau auf dem Parkplatz auf der Westseite der Schule spekuliert, der vor allem von den Beschäftigten der Staatstheater genutzt wird (rund 2000 Quadratmeter). Um Platz für eine 350 Quadratmeter große Seitenbühne zu schaffen, könnte zudem die Fassade an der Südseite der Oper aufgemacht und in Richtung Landtag verschoben werden – für Denkmalschützer eine Horrorvorstellung. Summa summarum ergäbe sich daraus eine zusätzliche Fläche von knapp 10 000 Quadratmetern.

Eine Überbauung des Parkplatzes zwischen Oper und Landtag wird dagegen aus städtebaulichen und denkmalschutzrechtlichen Gründen von Stadt und Land abgelehnt. Nach StZ-Informationen hat die Stadtverwaltung kurzzeitig eine teilweise Überdeckelung der Konrad-Adenauer-Straße erwogen, um Platz für die Oper zu schaffen. Diese Idee hat man mittlerweile wegen der daraus resultierenden verkehrstechnischen Problemen ad acta gelegt.