Weil die Kommune die steigenden Kosten für das Großprojekt kaum noch allein stemmen kann, könnte die Sanierung des Plochinger Gymnasiums unterbrochen werden. Warum man alle Hoffnung an eine Petition knüpft.

Um den drohenden Abbruch der Generalsanierung des Gymnasiums zu verhindern, hat die CDU-Wahlgemeinschaft Plochingen beim Landtag von Baden-Württemberg eine Petition eingereicht. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, unterstützt sie diese Initiative ausdrücklich.

 

Das Großprojekt bringt die Stadt Plochingen an die Grenzen ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit. Die Gesamtbaukosten werden derzeit auf 58 Millionen Euro beziffert, die zum großen Teil von der Kommune getragen werden müssen. Stadtrat Reiner Nußbaum, der Fraktionsvorsitzende der CDU-Wahlgemeinschaft, sieht das Vorhaben angesichts explodierender Baupreise auf der Kippe. „Wir fordern die Landesregierung auf, die Generalsanierung mit Landesmitteln zu unterstützen“, heißt es in der Petition. Andernfalls sehe man die Gefahr, dass die Bauarbeiten gestoppt werden müssten „und Investitionen in dringend notwendige Zukunftsmaßnahmen der Stadt über Jahre nicht mehr erfolgen können“.

Buß sieht Land in der Pflicht

Plochingens Bürgermeister Frank Buß unterstützt deshalb die Petition: „Eine zusätzliche Finanzierungshilfe durch das Land ist unumgänglich.“ Wie die Unterzeichnenden sieht auch er das Land in der Pflicht einen Finanzierungsbeitrag zu leisten, nachdem das Kultusministerium und das Regierungspräsidium 2019 eine aus wirtschaftlichen Gründen angestrebte Reduzierung auf fünf Züge abgelehnt und die Stadt stattdessen zu einem sechszügigen Gymnasium verpflichtet haben. Er erinnert daran: „Da Plochingen auch Schulstandort für die umliegenden Kommunen ist, sah sich die Stadt gezwungen, die Planungen für die Sanierung und Erweiterung aufzunehmen.“

Sie erhalte zwar für den rund 13 Millionen Euro teuren Erweiterungsbau, der in diesem Frühjahr fertiggestellt werde, rund 4,3 Millionen Euro aus der Landesschulbauförderung, „und auch der jahrelange Streit mit den Nachbarkommunen konnte kürzlich durch eine Einigung auf eine Mitfinanzierung über 5,1 Millionen Euro beigelegt werden“, sagt der Bürgermeister. Doch um auch weiterhin zukunftsfähig zu bleiben, müsse das Land zwingend mehr in den Bildungsbereich investieren, sagt Buß deutlich. Die Verantwortung könne und dürfe nicht weiter nur auf kommunalen Schultern lasten. „Ich fordere die Landesregierung auf, sich mit unserer Situation auseinanderzusetzen und uns zu unterstützen.“

Um ihrem Vorhaben mehr Nachdruck zu verleihen, ziehen die CDU und die Stadtverwaltung eine förmliche Onlinepetition in Erwägung, der sich weitere Unterstützerinnen und Unterstützer mit ihrer Unterschrift anschließen können.